Kommentar von Alexander Hirschler
Lieber Leser,
Ende letzten Jahres hatte sich bei der Aktie des Leverkusener Chemie- und Pharmakonzerns Bayer ein doppelter Boden herauskristallisiert. Mit dem nachfolgenden Kursanstieg auf über 100 Euro konnte die Nackenlinie erreicht und die Doppel-Boden-Formation erfolgreich abgeschlossen werden. Was folgte, war ein starker Kursanstieg, der die Aktie am 19. Juni zu ihrem Jahreshöchststand bei 123,90 Euro katapultierte.
Für zusätzlichen Rückenwind sorgte dabei auch eine Prognoseanhebung im April, die das Unternehmen nach einem gelungen Jahresauftakt aussprach. Doch im Juni folgte dann die Kehrtwende: Wegen Problemen in Brasilien musste der Bereich Crop Sciences seine Jahresziele zurückstutzen, was an der Börse deutliche Spuren hinterließ. Erst im Bereich der 104-Euro-Marke gelang es der Aktie Mitte August einen Boden zu finden und den Abverkauf zu stoppen. Seither hat sich der DAX-Titel wieder leicht nach oben arbeiten können.
Rückenwind durch Analystenkommentare?
Die Aktie notiert aktuell oberhalb der gleiten Kursdurchschnitte der letzten 38 und 200 Tage. Dagegen verläuft die 100-Tage-Linie bei 113,09 Euro und damit knapp oberhalb des derzeitigen Kursniveaus. Ein Sprung darüber wäre mit einem weiteren Kaufsignal verbunden. Rückenwind gibt es vonseiten der covernden Analysten. Equinet und Commerzbank lobten in aktuellen Studien die beschleunigte US-Zulassung für das Krebsmittel Copanlisib (Aliqopa) und versahen Bayer mit einer Kaufempfehlung und Kurszielen von 118 bzw. 124 Euro.
Zuvor hatte Warburg Research sein „Buy“-Rating mit einem Kursziel von 121 Euro bestätigt. Analyst Ulrich Huwald verwies auf die reduzierte Beteiligung an der Kunststofftochter Covestro und sieht darin einen weiteren Schritt zur Finanzierung der umstrittenen Monsanto-Übernahme. Zudem attestierte Huwald Bayer mittelfristig ein weiterhin stark wachsendes Pharmasegment.
Ein Beitrag von Alexander Hirschler.