Lieber Leser,
die Aktie des Düngemittel- und Salzherstellers K+S hat in den letzten drei Monaten gut 10 Prozent an Wert eingebüßt, was vor allem der Streichung der mittelfristigen Prognose zuzuschreiben ist. Im Rahmen der Zahlen zum zweiten Quartal, die ihrerseits solide ausfielen, hatte der neue Konzernchef Burkhard Lohr das unter seinem Vorgänger Norbert Steiner formulierte Ziel, den operativen Gewinn auf EBITDA-Basis bis 2020 auf 1,6 Mrd. Euro zu steigern, zurückgenommen. Seinerzeit war man noch von einem Kalipreis von 330 Dollar je Tonne in Brasilien ausgegangen, doch trotz positiver Preistendenzen sei diese Rechnung aktuell nicht mehr realistisch, hieß es dazu. Zum Vergleich: Im letzten Jahr erzielte K+S ein EBITDA in Höhe von 519 Mio. Euro. Zu den neuen mittelfristigen Zielen wollte sich Lohr im Herbst äußern, sodass man in den kommenden Wochen mit einem entsprechenden Update rechnen kann.
Seit Ende August geht es wieder langsam aufwärts
Der nachfolgende Kurseinbruch konnte Ende August im Bereich von 19,40 Euro gestoppt werden, seitdem konnte die Aktie wieder etwas zulegen und dabei auch die wichtige 20-Euro-Marke zurückerobern. Nach den jüngsten Kursgewinnen ist die Aktie inzwischen aus dem oberen Bollinger Band ausgetreten und könnte sich daher in den kommenden Tagen wieder in Richtung des gleitenden Durchschnitts der letzten 20 Tage (mittlere Linie) bewegen. Nicht auszuschließen ist aber auch ein Ausbruch nach oben mit weiter steigenden Kursen, obgleich die Historie bei K+S eher nicht für ein solches Szenario spricht.
Zu beachten ist auch, dass sich Ende August ein sogenanntes Todeskreuz gebildet hat, bei dem die 50-Tage-Linie die 200-Tage-Linie von oben nach unten durchkreuzt. Es ist das Gegenstück zum Goldenen Kreuz und geht gewöhnlich mit einem starken Verkaufssignal einher. Auch in der Vergangenheit folgte auf eine solche charttechnische Konstellation oftmals eine deutliche Abwärtsbewegung. Dass es bislang zu keiner solchen Reaktion gekommen ist, ist jedoch sehr positiv zu bewerten!
Ein Beitrag von Alexander Hirschler.