Wenn Anleger von zyklischen Investments sprechen, nennen sie im 2. Atemzug oft den Stahlsektor.
Warum ist das so? Nun, große Bauvorhaben und Infrastruktur-Projekte benötigen viel Stahl.
Diese Projekte gehen Städteplaner und Regierungen aber eher dann an, wenn die Kassen auch voll sind bzw. die Steuer-Einnahmen sprudeln.
Aus diesem Grund gilt der Stahlsektor als zyklisch. Doch ist das automatisch schlecht?
Es gibt an der Börse immer wieder Phasen, in denen die sogenannten Zykliker besonders gut abschneiden.
Eine solche Phase macht gerade auch ArcelorMittal durch. Ob sich die Aktie auch für Sie lohnt, lesen Sie in unserer Analyse:
ArcelorMittal mit satten Gewinnen im Stahlgeschäft
ArcelorMittal ist zum größten Stahlproduzenten der Welt aufgestiegen.
Das Unternehmen wurde im Juni 2006 durch den Zusammenschluss von Arcelor und der britischen Mittal Steel geformt.
Heute beschäftigt es rund 209.000 Mitarbeiter und operiert in 60 Ländern auf 5 Kontinenten. Die Produktions-Kapazität lag im Jahr 2016 bei 90,8 Mio. t Stahl weltweit.
ArcelorMittal ist zurück auf Wachstumskurs – das suggerieren jedenfalls die Zahlen zum 2. Quartal:
So profitierte der Konzern von einer höheren Nachfrage sowie dem laufenden Restrukturierungs-Programm und Kosten-Senkungen.
Der Umsatz stieg um 17% auf 17,2 Mrd. $. Das operative Ergebnis (EBITDA) verbesserte sich von knapp 1,8 auf 2,1 Mrd. $.
Hier hatte der Markt leicht mehr erwartet. Unterm Strich verdiente ArcelorMittal 1,3 Mrd. $ nach 1,1 Mrd. $ im Vorjahr.
Auch das Marktumfeld hat sich verbessert
Das Marktumfeld hat sich verbessert, die derzeitige Nachfrage ist positiv.
Anfang vergangenen Jahres drückten die Importe billigen Stahls aus China noch die Margen der europäischen Hersteller.
Die EU hat allerdings reagiert und auf verschiedene Stahlprodukte Strafzölle eingeführt. Das schützt die europäischen Stahlhersteller zu einem gewissen Grad.
Unterstützung bekam der Stahlriese allerdings zuletzt auch von den Großabnehmern; so ist die Nachfrage aus der Auto- und Bau-Industrie hoch.
Der Stahlhersteller ist optimistisch, was die weitere Erholung der Stahlnachfrage in Europa und Deutschland betrifft.
Lohnt der Einstieg schon jetzt?
Euphorie wäre verfrüht, schließlich gibt es noch große Überkapazitäten am Markt. Zudem erwirtschaftet ArcelorMittal rund 36% des Geschäfts außerhalb des Euro-Raums.
Dies birgt entsprechende Währungsrisiken. ArcelorMittal nutzt die günstige Situation, um bei der Konsolidierung der europäischen Stahlbranche mitzumischen.
So plant der Konzern die Übernahme von Ilva, um in Europa weiter zu expandieren.
Bei den aktuellen Marktbedingungen stellt ArcelorMittal für 2017 ein EBITDA von 4,5 Mrd. $ in Aussicht. Die Aktie wirkt angesichts dieser Eckdaten als überaus solide.
Mehr gibt die Geschichte rund um das Unternehmen aber nicht her. Warten Sie also besser noch ab!
Ein Beitrag von Jens Gravenkötter.