Lieber Leser,
die letzten Tage waren für Anleger des chinesischen Elektroautobauers BYD eine wahre Wohltat. Nachdem die Aktie über Monate hinweg in einer Seitwärtsbewegung vor sich hin vegetierte, konnte Anfang letzter Woche der Kursturbo gezündet werden. Seither verteuerte sich das Papier um knapp ein Drittel auf 6,64 Euro. Der Kursanstieg manövrierte die Aktie prompt auf ein neues 24-Monats-Hoch. Zum 7-Jahres-Hoch aus dem Jahr 2015 fehlen der Aktie weniger als 4 Prozent. Und auch das Allzeithoch aus dem Frühjahr 2010 bei 8,10 Euro ist nicht allzu weit entfernt, hier beträgt der Abstand rund 23 Prozent. Aus technischer Sicht könnte es jedoch auch erst einmal zu einer Gegenreaktion kommen, da die charttechnischen Indikatoren RSI und Stochastik inzwischen sehr heiß gelaufen sind und auf eine überkaufte Marktphase hindeuten.
Geht es dem Verbrennungsmotor an den Kragen?
Auslöser für die Kursexplosion war ein Medienbericht über Pläne der chinesischen Regierung, den Verbrennungsmotor – also Benziner und Diesel-Fahrzeuge – von den Straßen zu verbannen. Einen konkreten Termin gebe es zwar noch nicht, doch arbeite man mit anderen Behörden derzeit an einem entsprechenden Zeitplan, hieß es. Anleger von BYD sehen darin wenig überraschend enorme Wachstumschancen für ihr Unternehmen und bringen sich entsprechend in Stellung. Dadurch konnte die Aktie zu neuem Leben erweckt werden. Doch klar ist auch, dass dies wenn überhaupt eine schöne Zukunftsvision ist und sicherlich noch viel Zeit vergehen wird, bis Chinas Straßen tatsächlich emissionsfrei sind. Andererseits gehört der Elektromobilität natürlich die Zukunft und einer der Haupt-Profiteure dürfte der schon heute absatzstärkste E-Autobauer BYD sein.
Ein Beitrag von Alexander Hirschler.