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RWE: Der einzige große Wahlverlierer im DAX!


Lieber Leser,

mit weitem Abstand größter Verlierer im DAX war gestern die Stammaktie von RWE. Geschuldet ist dies dem Ergebnis der Bundestagswahl vom vergangenen Sonntag. Aber warum?

Jamaika-Koalition heißt: Grüne an der Macht

Ganz einfach, weil es nach der Absage der SPD an eine Fortsetzung der Großen Koalition (die allerdings gar nicht mehr so groß wäre) nur noch eine realistische Regierungsformation gibt, nämlich die sogenannte Jamaika-Koalition aus CDU/CSU (schwarz), Bündnis 90/Die Grünen (grün) und der FDP (gelb). Jamaika-Koalition wird dies genannt, weil die drei Farben der Parteien auch die Farben der Nationalflagge von Jamaika sind.

Sollten sich CDU/CSU, Grüne und Gelbe tatsächlich auf eine solche Koalition verständigen, würde das jedoch auch eine Regierungsbeteiligung der Grünen implizieren. Diese wiederum kämpfen nicht nur gegen den Diesel, sondern auch für einen möglichst schnellen Ausstieg aus der Kohle. Und nun raten Sie mal, welcher Energieversorger noch die meisten Kohlekraftwerke in Deutschland betreibt. Richtig, es ist RWE.

Wahlergebnis zwar unschön für RWE-Aktionäre, aber Kursrückgang erscheint mir kaufenswert!

Anleger haben nun natürlich Angst davor, dass ein Kompromiss innerhalb der Jamaika-Koalition so aussehen könnte: Die Grünen geben beim Diesel nach, dafür stimmen Union und FDP einem beschleunigten Ausstieg aus der Kohlekraft zu. Dies ist auch tatsächlich eine sehr realistische Einschätzung und die Kursverluste der RWE-Aktie somit tatsächlich nachvollziehbar. Aber, und jetzt kommen die großen Abers! Erstens steht diese Koalition noch gar nicht, es könnte genauso gut auch Neuwahlen geben. Ich vermute zwar, dass insbesondere FDP und Grünen am Ende die Dienstwagen näher sein werden als ihre Überzeugungen, aber diese Möglichkeit besteht.

Und zweitens, selbst wenn sie zustande kommt, muss das noch nicht das direkte Aus für die Kohlekraft bedeuten. Last but not least musste RWE auf ein Aus der Kohlekraft vorbereitet sein und ist es auch. Daher würde selbst eine solche Belastung wohl nur kurzfristiger Natur sein und den Aufwärtstrend der zuletzt wieder erstarkten Aktie nur unterbrechen, nicht aber umkehren. Daher halte ich die Aktie weiterhin für kaufenswert, insbesondere an schwachen Tagen wie gestern!

Ein Beitrag von Sascha Huber.

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