Gold und Silber nähern sich ihren 3-Jahrestiefs von Ende Juni. Das Momentum signalisiert kurzfristig weiter fallende Preise. Auf 4-Wochensicht kam es bei Gold zu einem Abbau der Netto-Long-Positionen um 82%, bei Silber um 91%.
Von Commerzbank Commodity Research
Gold fiel gestern um 2,7% bzw. 35 USD auf ein 5-Monatstief von 1.218 USD je Feinunze und kann sich heute Morgen davon nur unwesentlich erholen. In Euro gerechnet fiel das gelbe Edelmetall zeitweise unter die Marke von 900 EUR je Feinunze und markiert damit den tiefsten Stand seit August 2010. Grund hierfür war der deutlich besser als erwartet ausgefallene ISM-Index in den USA.
Dieser hatte einen festeren US-Dollar zur Folge, nachdem sofort wieder die Debatte aufkam, dass die US-Notenbank Fed ihre Anleihekäufe früher als erwartet zurückführen könnte. Sollte der US-Arbeitsmarktbericht, der am Freitag veröffentlicht wird, ebenfalls positiv überraschen, dürfte dies die Diskussion weiter anheizen und Gold belasten. Im Sog von Gold wurde auch Silber mit nach unten gezogen und verlor überproportional 4,2%. Mit 19,12 USD je Feinunze wurde hier ebenfalls ein 5-Monatstief verzeichnet.
Die spekulativen Finanzinvestoren haben sich auch in der Woche zum 26. November weiter bei Gold und Silber zurückgezogen. In beiden Fällen wurden die Netto-Long-Positionen die vierte Woche in Folge stark abgebaut. Auf 4-Wochensicht kam es bei Gold zu einem Abbau der Netto-Long-Positionen um 82%, bei Silber um 91%. Mit 16,0 Tsd. Kontrakten befinden sich die Netto-Long-Positionen bei Gold auf dem tiefsten Stand seit Oktober 2006. Der Verkaufsdruck von dieser Seite sollte zwar allmählich nachlassen, einhergehend mit anhaltenden ETF-Abflüssen spricht das Momentum aber kurzfristig für weiter fallende Preise.