Kofi Annan mahnt die Staatengemeinschaft zur Kooperation in der Irak-Krise / „Zusammenarbeiten! Bevor der Irak-Konflikt komplett außer Kontrolle gerät!“
Der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan hat den Vormarsch der islamistischen Isis-Terroristen im Irak als „extrem gefährlich“ bezeichnet. „Einige von uns haben die ganze Zeit davor gewarnt, dass sich diese Bedrohung durch extremistische Gruppen von Syrien aus auf die ganze Region ausdehnen könnte“, sagte Annan der „Welt am Sonntag“, „ich hoffe, dass die Leute endlich aufwachen, dass ihnen endlich klar wird, was genau in dieser Region vor sich geht.“
Die Situation in Syrien und Irak sei eine sehr „heikle und schwierige. Es ist wie Treibsand“, sagte der 76-Jährige. „Die ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrates müssen anfangen mit den Regionalmächten zusammenzuarbeiten. Und zwar ernsthaft. Mit Iran, Saudi-Arabien und möglicherweise Ägypten“, forderte der Friedensnobelpreisträger, „lasst uns zusammenarbeiten. Jetzt zu retten, was wir können, und dann diesen Konflikt beenden, bevor er komplett außer Kontrolle gerät. Wenn das nicht schon geschehen ist.“
Annan war im August 2012 als Sondergesandter der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga für Syrien zurückgetreten. Er hatte damals die mangelnde Unterstützung des UN-Sicherheitsrates und der internationalen Gemeinschaft als Begründung angeführt.
Forderungen nach einer Militär-Invention steht er zum gegenwärtigen Zeitpunkt zurückhaltend gegenüber. „Diese Option muss sehr, sehr vorsichtig betrachtet werden. Wir sollten es nicht überstürzen“, sagte Annan der „Welt am Sonntag“, „wenn wir militärisch intervenieren, muss vorher klar sein: Was ist das Ziel eines solchen Einsatzes? Wie soll die Intervention die Situation vor Ort verbessern?“