Angesichts des Vorrückens der Isis-Terroristen im Irak fordert der CDU-Außenpolitiker Karl-Georg Wellmann, die kurdische Armee mit Waffen auszustatten. „Wir müssen die Kurden mit allem, was möglich ist, unterstützen. Dazu gehört, humanitäre Hilfe zu leisten, aber auch, die Armee militärisch auszustatten“, sagte Wellmann der „Welt“. Fromme Worte allein seien angesichts der Eskalation nicht mehr ausreichend.
Die Kurden seien eine gemäßigte Ordnungsmacht, die sich westlich orientiere. Derzeit seien sie allerdings mit ihrer Aufgabe und ihrem Anspruch, die kurdischen Gebiete im Irak zu schützen, eindeutig überfordert, betonte das Mitglied des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag. „Ich denke da nicht an einen Nato-Einsatz. Ein Bundeswehreinsatz kommt nicht in Betracht", sagte Wellmann. Aber man müsse wenigstens die Mittel liefern, die zur Selbstverteidigung der Kurden und dem Schutz der Jesiden und anderer Minderheiten notwendig seien.
„Wenn die Isis-Truppen die Flüchtlingslager erreichen, dann droht das Inferno“, betonte Wellmann. Angesichts dieser humanitären Katastrophe sei es eine „Bankrotterklärung, wenn wir da zugucken“. Schon aus humanitären Gründen müsse der Westen die Kurden hinreichend ausstatten. Wellmann warnte auch vor der politischen Dimension im Fall eines weiteren Zurückhaltens des Westens. Es stehe zu befürchten, dass der Iran seinen Einfluss ausdehne. „Wenn wir den Kurden nicht helfen, dann tut es am Ende der Iran.“