Die Süddeutsche Zeitung mit einer billigen Propaganda-Offensive gegen alle, die vor einem Finanzcrash warnen. Mit der Mainstream-Posse “Hurra, die Welt geht unter" polemisiert das Blatt gegen Kritik am Finanzsystem unter dem Motto: Es ist doch bisher alles gut gegangen und wer Gefahren sieht, ist ein Verschwörungstheoretiker.
Von Guido Grandt
Dass die Mainstream-Presse vor und während der jüngsten Finanz-, Banken- und Wirtschaftskrise zum Teil kläglich versagt hat, ist kein Geheimnis. Dafür steht sie immer mehr in der Kritik – und zwar von vielen Lesern, die sich nicht nur in den sogenannten “Qualitätsmedien” informieren, sondern auf “freie und unzensierte” Informationen im Internet zugreifen.
Da den etablierten Zeitungen und Zeitschriften die Leser reihenweise davonlaufen und die verantwortlichen Herausgeber, Chefredakteure, Ressortleiter und Redakteure voller Panik wie ein wilder Hühnerhaufen herumrennen, finden sie offenbar nur eine Möglichkeit, ihre eigene Unfähigkeit zu kaschieren: Nämlich diejenigen zu verunglimpfen, die weitaus kritischer über die Banken-Herrschaft und den historisch einmaligen Vermögensraub in der EU berichten, als die politisch beeinflussten Medien. Die Rede ist von den zahlreichen Kritikern dieses EU-weiten-Massenvermögensvernichtungs-Systems, den Mahnern vor dem Crash.
Jüngstes Beispiel ist die als renommiert geltende Süddeutsche Zeitung, die vor wenigen Tagen in ihrem Artikel “Hurra, die Welt geht unter – Leser in die Angstfalle treiben: Warum es so viele Crash-Bücher gibt und was man aus ihnen lernen kann” zum Rundumschlag ausholte (in dem u.a. auch mein Wirtschafts-Thriller “2018 – Deutschland nach dem Crash” auftaucht).
Verantwortlich dafür zeichnet sich Nikolaus Piper. Ein Blick bei Amazon auf seine eigenen Machwerke zeigt, dass diese nicht gerade gut verkauft zu werden scheinen. Kein Wunder also und irgendwo auch verständlich, dass er mit solchen “Hau drauf-Artikeln” krampfhaft versucht seinen eigenen Arbeitsplatz und damit sein Einkommen zu sichern, nachdem auch der Süddeutschen Zeitung die Leser in Scharen davon rennen. Genauso wie den anderen etablierten Blättern.
Siehe: http://meedia.de
Vielleicht liegt es eben daran, dass die Leser sich nicht mehr für dumm verkaufen lassen, auch nicht von scheinbar renommierten Medien.
Wie diese sich beeinflussen und manipulieren lassen, hat jüngst der ehemalige FAZ-Redakteur Udo Ulfkotte in seinem neuen Buch “Gekaufte Journalisten – Wie Politiker, Geheimdienste und Hochfinanz Deutschlands Massenmedien lenken” festgestellt.
Man mag zu Ulfkotte stehen wie man will, die Fakten und Belege die er veröffentlicht, sind (meines Wissens) bislang nicht widerlegt worden und das tut den Qualitätsjournalisten bis ins Mark weh!
Nachfolgend möchte ich nun auf einige der “armseligsten” Aussagen des Wirtschaftsredakteurs Piper eingehen und sie gleich hier zusammenfassen: Jene, die vor einem Crash mahnen, das Bankensystem und die momentane Wirtschafts- und Finanzpolitik kritisieren, sind – na, was denn wohl? – VERSCHWÖRUNGSTHEOREKTIKER!
Was sonst, ist man versucht zu sagen. Kritiker kann man in Deutschland mit zwei Keulen “mundtot machen”:
1. Mit der Nazi-Keule. 2. Mit der Verschwörungskeule.
Die Süddeutsche Zeitung versucht’s mit der zweiten Variante.
Aber lesen Sie selbst:
… das eigentliche Zeichen der Zeit aber ist der anhaltende Boom der Crash- und Verschwörungsbücher. Diese bedienen die Zukunftsangst, die die Krise ausgelöst hat, verstärken diese und machen immun gegen eine differenzierte Debatte. Sie liefern einfache Erklärungen und noch einfachere Rezepte …
… Crash-Bücher sind kein neues Phänomen … Seit der Finanzkrise allerdings hat der Weltuntergang Konjunktur wie noch nie. Eine kurze und unvollständige Auswahl aus den vergangenen Jahren: Max Otte: “Der Crash kommt”; Guido Grandt: “2018 – Deutschland nach dem Crash”; Michael Grandt und Gerhard Spannbauer: “Europa vor dem Crash”; Wolfgang Arnhold: “S.O.S. Germany. Wie Deutschland ausgeplündert wird”, Ellen Brown: “Der Dollar Crash. Was Banker Ihnen nicht erzählen”. Und dann eben: “Der Crash ist die Lösung”. Weik und Friedrich schreiben: “Wenn die Menschen erst einmal begreifen, dass ihr Geld und auch ihre Rente zum großen Teil weg sind, wird man Ausschreitungen, bürgerkriegsähnliche Zustände und Revolutionen nirgendwo ausschließen können …
… Crash-Bücher gehören zur Klasse der Verschwörungsbücher: Man kann sie auf eine fundamentale Weise nicht widerlegen. Niemand kann beweisen, dass die Welt nicht von einem Geheimbund regiert wird, der so geheim ist, dass ihm noch niemand auf die Schliche gekommen ist. Niemand kann eine Garantie dafür abgeben, dass das Weltfinanzsystem, der Dollar oder der Euro niemals zusammenbrechen werden. So kann sich der Verschwörungsautor immer irgendwie bestätigt sehen. Bei seinen Lesern verwandelt er rationale Sorge – schließlich sind ja die Folgen der Finanzkrise noch lange nicht beseitigt – in irrationale Angst (“Der Zorn wird unbeschreiblich sein.”)
… Crash-Bücher fördern die Angst, nach einem einfachen Rezept: Man kombiniere unbestreitbare Fakten mit Halbwahrheiten und offenkundigem Unsinn und baue daraus monströse Szenarien auf …
… Und noch ein Thema gibt es, ohne das Crash-Literatur nicht auskommt, und das ist die geheime Macht der US-Notenbank Federal Reserve. Die Behauptung, dass der Dollar ja eigentlich gar kein richtiges Geld ist, weil die Fed eine private Institution ist, gehört zum Standard-Repertoire von Verschwörungstheoretikern …
… Der Erfolg der Crash- und Verschwörungsliteratur hat etwas Skurriles. Er macht aber auch besorgt: Die seriöse Ökonomie hat die Debattenhoheit verloren. Sehr viele Menschen glauben bereitwillig windigen Thesen von Laienökonomen, ohne dass die akademische Ökonomie dem etwas entgegenzusetzen hätte. Insofern würde es der Zunft gut anstehen, sich in aller Demut mit den geistigen Folgen der Finanzkrise zu befassen. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit all dem Unsinn, der in den Crash-Bestsellern steht.
Da haben wir es also: Diejenigen, die sich kritisch mit der bisherigen Wirtschafts- und Finanzberichterstattung auseinandergesetzt haben und noch immer tun, die zum Teil sehr kläglich und manipulativ war und ist, sind die Bösen. Nicht etwa jene, die das ganze Schlamassel angerichtet haben: die Politiker und die Banken, die die Milliardenverluste des kleinen Mannes auf der Straße zu verantworten haben.
Warum nicht, Herr Piper & Co.?
Und schon klingelt mein Ohr, in dem die Frage trällert: Herr Piper, was sagen Sie denn zu den “gekauften” Journalisten?
Wenn Sie dahingehende Leserbriefe/Kommentare an die Süddeutsche Zeitung schreiben, dann informieren Sie mich bitte darüber. Gerne werde ich das auf meinem Blog aufgreifen!
Vielleicht aber sollte sich Herr Piper auch seinen Kollegen Georg Mascolo, ehemaliger Chefredakteur des Spiegels, zum Vorbild nehmen, der den offensichtlichen Glaubwürdigkeitsverlust der Leitmedien ernst zu nehmen scheint. Mascolo ist nun Leiter des Rechercheverbundes NDR, WDR und SZ.
Mascolo fordert von seinen anwesenden Kollegen, sich zu trauen, bestimmte Dinge nicht zu wissen. “Wenn wir eine Nachricht haben, sollten wir diese so rausgeben, und erst wenn wir recherchiert haben, diese interpretieren” so der renomierte Journalist. “Sagen Sie es offen, wenn Sie bestimmte Dinge nicht wissen oder nicht verstehen”. Die journalistischen Fehler, die mitlerweile schwarf angeprangert werden sollen klar als solche hingestellt werden. “Wir müssen unsere Fehler selbst öffentlich machen und korrigieren.” Selbst wenn auf diese Fehler nicht von Dritten hingewiesen wurde, so Mascolo, “und wir müssen auch mitteilen, wenn wir etwas nicht genau wissen oder einordnen können. Das muss das Publikum aushalten können.” Auf diese Weise schaffe man Vertrauen (Neo Press).
Mascolo forderte die Journalisten auch dazu auf, die öffentliche Kritik ernstzunehmen. Es sei egal welcher Verein, wie die “ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien”, welcher Bestseller oder welcher Wissenschaftler Kritik äußert, diese ist grundsätzlich ernstzunehmen: “ Nicht jede Kritik ist übrigens auch gleich ein Shitstorm und nicht jeder Kritiker ist gleich ein Verschwörungstheoretiker” so Mascolo in Berlin.
Na, Herr Piper, was sagen Sie nun? Ihr Kollege führt Ihren eigenen Artikel ad absurdum!
Und wieder einmal haben wir ein gutes Beispiel für armseligen Journalismus eines scheinbaren “Qualitätsmediums”.