Nato-Abschreckung gegen Russland: Bundeswehr will Soldaten für neue Nato-Einheiten nach Litauen schicken. Beschluss soll bei Nato-Gipfel in Warschau fallen.
Deutschland ist bereit, sich stärker als bisher an der Nato-Abschreckung gegen Russland in Ost-Europa zu beteiligen. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE sollen deutsche Soldaten nach Litauen entsandt werden, wenn die neue Nato-Mission am Ost-Rand der Allianz beim Gipfel in Warschau im Juli beschlossen wird.
Kanzlerin Merkel hat die deutsche Offerte bereits in kleiner Runde bei den Partnern angekündigt. Auf dem Mini-Gipfel der Regierungschefs Großbritanniens, Frankreichs und Italiens mit US-Präsident Barack Obama in Hannover sagte Merkel hinter verschlossenen Türen einen Beitrag für die Nato-Einheiten zu.
Die neue Mission von stets rotierenden Bündnis-Truppen in den baltischen Staaten, sowie Polen und Rumänien soll beim Nato-Gipfel beschlossen werden. Angedacht ist ein Bataillon von bis zu 1000 Mann pro Land.
Die Bundeswehr prüft, wie Deutschland als Führungsnation den Aufbau eines Nato-Bataillons von etwa 1000 Soldaten in Litauen unterstützen kann. Erste Planungen sehen vor, eine Kompanie der Bundeswehr zu schicken, Litauen und andere Nationen könnten ebenfalls Soldaten stellen. Die Bundeswehr will dieses Konzept nun der Nato anbieten.
Mit der neuen Präsenz will die Nato ein Zeichen an die östlichen Partner der Allianz senden, die sich nach der Annexion der Krim von Russland militärisch bedroht fühlen. Besonders Polen drängt seit Monaten auf zusätzliche Nato-Truppen im Osten der Allianz.