AKTUELLE PRESSE  |  WIRTSCHAFT  |  POLITIK  |  BÖRSE  |  GOLD  |  KRYPTO  |  ETC  |  WITZIGES

Börsen: Gute Miene zum bösen Spiel

Gute Miene zum bösen Spiel beim Fondskongress in Mannheim.  IFO-Geschäftsklima-Index steigt. Iran- und Syrien-Fragen bleiben ungeklärt. Griechenland-Lösung in Sicht. Mehr Insolenzen in Europa. Moskauer Börse als Outperformer.



von Andreas Männicke

 
Die Stimmung wird wieder besser. Dies ist das  Fazit des Fondskongress in Mannheim am 25/26. Januar, wo ich anwesend war. Die Vortragsäle waren alle gut gefüllt, einige sogar überfüllt. Jeder will jetzt wisse, wie es weitergeht und wo besondere Chancen bestehen. Wenn man es aber bei Licht betrachtet, dann ist es eher so, dass  die altbekannte „gute Miene zum bösen Spiel“ zum Berufsethos der Marktteilnehmer gehört, insbesondere, wenn man Produkte verkaufen will. Wie Sie wissen, fordere auch ich schon lange mehr Ethik in der Wirtschaft, vor allem in de Finanzwirtschaft und bei Banken, da sonst das System auseinanderbrechen wird.

Ex-Bundespräsident Köhler machte bei seiner Grundsatzrede am Anfang des Kongresses  klar, dass sich das Ethos in Politik und in der Wirtschaft verbessern muss und dass die Weltwirtschaft vor großen Herausforderungen stehe, die aber zu meistern seien. Das Auseinanderbrechen des Euros sei das schlechtere Übel, was unbedingt vermieden werden muss. Er selbst hat bei der Erarbeitung der Maastricht-Kriterien mitgearbeitet.

Beim Fondkongress am 25/26. Januar in Mannheim überwogen aber die positiven Aspekte, die im letzten Jahr nicht wirkten, wie die Rekordliquidität der Unternehmen und auch die niedrigen Zinsen, die die Aktie in einem unfreundlichen Umfeld alternativlos erscheinen lassen. Die Fondsmanager erhöhen jetzt auch wieder den Aktienanteil international. Die Steigerung des IFO Geschäftsklima-Index zum dritten Mal in Folge verstärkte die Zuversicht, dass es in Deutschland keine Rezession geben wird. Dafür könnte die Rezession in den Problembeländern wie Griechenland und Portugal bis 2015 anhalten. Es gibt also nicht nur eine Zwei-Klassen–Gesellschaft in den einzelnen Ländern, sondern auch in Europa. Gefährdete Länder in Europa sind neben den bekannten Rezessions-Ländern aus Südeuropa auch Großbritannien, Italien und Frankreich, während Deutschland auch von dem Wachstum in den Emerging Markets profitiert.

Beachten Sie bitte, dass die Kreditausfallprämien für Bundesanleihen höher liegen als bei Siemens und BASF. Auch die Rekordniedrig-Zinsen von 2,62% bei  30-jährigen Bundesanleihen dürfen  nicht darüber hinwegtäuschen, dass Deutschland immer mehr in die Haftung kommt und die Haftsumme immer größer wird. Deutschland spart durch die niedrigen Zinsen seit 2009 schon 45 Mrd € im Bundeshaushalt, den andere südeuropäische  Länder wie Italien aber zahlen müssen. Italien muss schon 120 Mrd € für Zinsen zahlen, wenn die Zinsen bei 7% bleiben. Durch die Mithaftung der deutschen Steuerzahler auch im Rahmen des ESM, aber auch bei der EZB, werden auch deutsche Steuerzahler durch das Minus in Italien demnächst in (gar nicht so ) ferner Zukunft zur Kasse gebeten werden.

Bei dem bevorstehenden Griechenland-Deal – gefordert wird ein Schuldenschnitt um 70% -  wird wie auf dem Basar um die Zinsen der umgewandelten Restschulden gehandelt. Nach der Empfehlung des IWF soll sich die EZB auch an dem Schuldenschnitt beteiligen. Die EZB hält Griechenlandanleihen im Volumen von 40 Mrd. €. Die Banken verlangen 4% Zinsen, die Griechen und der IWF wollen, das es unter 4% werden, damit Griechenland mit den 130 Mrd € Hilfspaket hernach auch auskommt. Auch hier kann es noch zu Enttäuschungen kommen, vor allem zu Protesten auf der Straße. Dieses erwarte ich aber auch in Spanien und in Italien. In Rumänien wird gegen den Sparkurs der Regierung ebenfalls weiter auf der Straße demonstriert.

Auch beim Wirtschafts-Gipfel in Davos wird um Einigkeit gerungen, wobei Merkel international im Kreuzfeuer der Kritik über den Sparkurs steht. Viele Ausländer, darunter auch der Investment-Guru George Soros, sind der Meinung, dass Deutschland mehr in den EU-Sanierungstopf einzahlen müsse, um Europa zu retten, weil Deutschland davon auch am meisten profitieren. Auch dürfe der Sparkurs nicht übertrieben werden, da eine Rezession in Europa viel teurer für alle Beteiligten sein würde. In Davos wurde aber zu wenig darüber nachgedacht, dass das kapitalistische System an seine Verschuldungs- und Solidaritätsgrenzen stößt und sich bei Fortsetzung selbst zerstören kann.

 Es ist auch bemerkenswert, dass Firmen wie Siemens und BASF ihre Liquidität nicht mehr bei Banken, sondern bei der EZB zu Niedrigstzinsen anlegen. Es wird demnächst wohl öfters Negativzinsen bei Bundesanleihen geben. Zumindest müssen Versicherungen und Pensionskassen demnächst auch mit negativen Realzinsen rechnen und der deutsche Sparer erst recht.

Die FED hat eine Nullzinspolitik bis 2014 angekündigt und im Bedarfsfall weitere Konjunkturprogramme, was den Dow Jones stütze. Der Dow Jones Index stieg am Freitag zunächst auf das neue Jahres-Hoch von über 12.700 Indexpunkten, um dann auf 12.676 mit einem Minus von 0,45% zu korrigieren. Die Rekordgewinn von Apple mit 14 Mrd USD im 4. Quartal und die Rekordunternehmensliquidität sind prototypisch für den amerikanischen Aktienmarkt, der sich weltweit in den letzten Jahren noch am stabilsten mit der geringste „Vola“ präsentierte.

Die EZB wird wohl weiter italienische und spanischen Anleihen zu Not aufkaufen und damit Geld drucken. Die niedrigeren Zinsen von italienischen und spanischen Anleihen brachten den Eurostoxx und den DAX nach oben. Der DAX überwand letzte Woche sogar die für den Trend wichtige 200-Tagesline, die bei 6400 Indexpunkten verläuft, was ein positives Zeichen ist.  Die Jahresanfangsrallye war also im Januar geglückt, wie auch an fast alten Ostbörsen. Aber erst bei einen DAX von nachhaltig über 6600 kann man guter Hoffnung sein, dass mit der Jahresanfangsrallye auch eine Trendwende vom Bär- zum Bullenmarkt in diesem Jahr zustande kommt.

Es gibt noch einig ungeklärte Fragen, die sich sehr stark auswirken könnten wie der Griechenland-Deal und die Iran-Atomfrage. Hier will der Iran nach denbeschlossenen EU-Sanktionen schon vor dem 1. Juli einen Öl-Ausfuhrstopp nach Europa beschließen. Griechenland bezieht zu 27% Öl aus dem Iran und Italien zu 15%. Man darf gespannt sein, wer hier für Ersatz sorgt. Saudi Arabien könnte die Ölschleusen wieder öffnen, Russland als größter Ölproduzent der Welt nur bedingt. Auch wie es in Syrien jetzt weitergehen soll, bleibt offen. Dort sterben weiter Oppositionelle trotz Anwesenheit von hilflosen Überwachern der „Arabischen Liga“  ohne dass die NATO einschreitet. Nun, Syrien hat anders als Libyen kaum Öl, aber erklärt das alles? Auch die Fortsetzung des „arabischen Frühlings“ bereitet mehr Kopfschmerzen als Frühlingsgefühle, vor allem in Ägypten. Die Situation bleibt dort sehr fragil und komplex, auch wenn die Medien jetzt einen anderen Fokus haben. Da scheint das Dauerthema wie die Glaubwürdigkeit des Bundespräsidenten Wulf wichtiger zu sein. Dabei haben wir im Moment doch gar kein Sommerloch, sondern genug brisante Themen.

Den osteuropäischen Ländern droht zwar in diesem Jahr eine Konjunkturabschwächung; der russische Aktienmarkt ist aber  mit einem KGV von 5-6 der am niedrigsten bewertete Aktienmarkt der Welt. Ich rechne auch in Zukunft mit guten Trading-Chancen an den Ostbörsen, die im letzten Jahr enttäuschten. Aufgrund der hohen Volatilität ist das Timing aber sehr wichtig.

www.eaststock.de

Wissen macht reich:  Vertrauliche Börsen-News im MM-Club

Neue Videos:

Marlene Dietrich in "Der blaue Engel" - 1. deutscher Tonfilm: YouTube

Börse 24h
Börsen News

Mein bestes Börsenbuch:

BITCOIN LIVE

Bitcoin + Ethereum sicher kaufen Bitcoin.de
Bitcoin News
Spenden an MMnews
BTC:
bc1qwfruyent833vud6vmyhdp2t2ejnftjveutawec

BCH:
qpusq6m24npccrghf9u9lcnyd0lefvzsr5mh8tkma7 Ethereum:
0x2aa493aAb162f59F03cc74f99cF82d3799eF4CCC

DEXWEB - We Pursue Visions

 

 

Net-Tipps
Top Videos
Videos: Relax-Kanal

Kleinanzeigen:

Italien Spitzen-Balsamico
Original, der Beste, 25 Jahre
https://balsamico.shop/de/

 

WERBEN auf MMnews

 

Aktuelle Presse

Thomas Haldenwang, bis vergangene Woche Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz und demnächst Bundestagskandidat der CDU, will sich im Fall eines Parlamentseinzugs für eine andere [ ... ]

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ist zum Kanzlerkandidaten der Grünen gekürt worden. Beim Bundesparteitag in Wiesbaden wurde am Sonntagnachmittag ein entsprechender "Dringlichkeitsantrag" [ ... ]

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ist zum Kanzlerkandidaten der Grünen gekürt worden. Beim Bundesparteitag in Wiesbaden wurde am Sonntagnachmittag ein entsprechender "Dringlichkeitsantrag" [ ... ]

SPD-Chef Lars Klingbeil hat mit scharfer Kritik auf Medienberichte reagiert, wonach die FDP-Spitze den Bruch der Ampelkoalition angeblich schon seit Wochen vorbereitet haben soll. "Sie hat Papiere geschrieben, [ ... ]

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kritisiert, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht zum G20-Gipfel in Rio de Janeiro eingeladen wurde. "Ich habe mich dafür sehr intensiv eingesetzt, [ ... ]

Der amtierende Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat in seiner Bewerbungsrede für die Kanzlerkandidatur der Grünen deutlich vor einer Großen Koalition nach der Bundestagswahl im Februar [ ... ]

Die dts Nachrichtenagentur in Halle (Saale) verbreitet soeben folgende Blitzmeldung aus Ochtrup: Sechs Tote bei Verkehrsunfall in NRW. Die Redaktion bearbeitet das Thema bereits. Weitere Details werden [ ... ]

Haftungsausschluss

Diese Internet-Präsenz wurde sorgfältig erarbeitet. Der Herausgeber übernimmt für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den aufgeführten Informationen, Empfehlungen oder Hinweisen resultieren, keine Haftung. Der Inhalt dieser Homepage ist ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt. Die Informationen sind keine Anlageempfehlungen und stellen in keiner Weise einen Ersatz für professionelle Beratung durch Fachleute dar. Bei Investitionsentscheidungen wenden Sie sich bitte an Ihre Bank, Ihren Vermögensberater oder sonstige zertifizierte Experten.


Für Schäden oder Unannehmlichkeiten, die durch den Gebrauch oder Missbrauch dieser Informationen entstehen, kann der Herausgeber nicht - weder direkt noch indirekt - zur Verantwortung gezogen werden. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen auf seiner Internet-Präsenz.

 

Vorsorglicher Hinweis zu Aussagen über künftige Entwicklungen
Die auf dieser Website zum Ausdruck gebrachten Einschätzungen geben subjektive Meinungen zum Zeitpunkt der Publikation wider und stellen keine anlagebezogene, rechtliche, steuerliche oder betriebswirtschaftliche Empfehlung allgemeiner oder spezifischer Natur dar.

Aufgrund ihrer Art beinhalten Aussagen über künftige Entwicklungen allgemeine und spezifische Risiken und Ungewissheiten; und es besteht die Gefahr, dass Vorhersagen, Prognosen, Projektionen und Ergebnisse, die in zukunftsgerichteten Aussagen beschrieben oder impliziert sind, nicht eintreffen. Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass mehrere wichtige Faktoren dazu führen können, dass die Ergebnisse wesentlich von den Plänen, Zielen, Erwartungen, Einschätzungen und Absichten abweichen, die in solchen Aussagen erwähnt sind. Zu diesen Faktoren zählen

(1) Markt- und Zinssatzschwankungen,

(2) die globale Wirtschaftsentwicklung,

(3) die Auswirkungen und Änderungen der fiskalen, monetären, kommerziellen und steuerlichen Politik sowie Währungsschwankungen,

(4) politische und soziale Entwicklungen, einschliesslich Krieg, öffentliche Unruhen, terroristische Aktivitäten,

(5) die Möglichkeit von Devisenkontrollen, Enteignung, Verstaatlichung oder Beschlagnahmung von Vermögenswerten,

(6) die Fähigkeit, genügend Liquidität zu halten, und der Zugang zu den Kapitalmärkten,

(7) operative Faktoren wie Systemfehler, menschliches Versagen,

(8) die Auswirkungen der Änderungen von Gesetzen, Verordnungen oder Rechnungslegungsvorschriften oder -methoden,

Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass die oben stehende Liste der wesentlichen Faktoren nicht abschliessend ist.

Weiterverbreitung von Artikeln nur zitatweise mit Link und deutlicher Quellenangabe gestattet.

 

© 2023 MMnews.de

Please publish modules in offcanvas position.