
Konkret fordert die Grünen-Chefin ein Förderprogramm von 500 Millionen Euro jährlich, auf die sich Sportvereine und Kommunen bewerben können sollen. Das Geld solle dafür eingesetzt werden, dass Sportstätten und Schwimmbäder saniert und ausgebaut werden. "Momentan können Kommunen, die hoch verschuldet sind, Schwimmbäder nicht sanieren, weil das als freiwillige Aufgabe gilt. Absurd", so die Grünen-Politikerin weiter. Gerade in Ostdeutschland seien viele Schwimmbäder und Sportstätten vernachlässigt worden. So würden Orte, die eh schon Probleme haben, noch unattraktiver für junge Menschen. "Das private Spaßbad nutzt nur denen, die für den Eintritt 15 Euro oder mehr zahlen können. Schwimmenlernen darf aber keine Frage des Geldes sein", sagte Baerbock. Die Grünen-Chefin nimmt damit Regionen ins Visier, die von der Politik bislang vernachlässigt worden seien. "Ich bin in Orten gewesen, in denen es keinen Arzt, keine Hebamme, keine Treffpunkte mehr gibt und in denen mir Leute sagen: Hier war noch nie ein Politiker", so die Grünen-Chefin weiter. Dieses Vakuum habe die AfD genutzt und mit Hassparolen gefüllt, als vermeintliche Antwort. "Insgesamt ist für mich entscheidend, nicht vor der AfD zu sitzen wie das Kaninchen vor der Schlange. Sondern wir müssen uns stärker um jene kümmern, die Teil dieser Gesellschaft sind, zum Beispiel als Krankenschwester, Bauarbeiter, Altenpfleger, die sich aber von Politik und Wahlen abgewandt haben", sagte Baerbock der "Bild am Sonntag".
Foto: Annalena Baerbock, über dts Nachrichtenagentur