Der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat jeglicher Zusammenarbeit mit der AfD eine kategorische Absage erteilt. "Die AfD ist auf dem Weg, eine härtere NPD zu werden, als es die alte NPD war", sagte Söder dem ARD-Hauptstadtstudio im sogenannten "Sommerinterview". Dies zeige sich etwa im Umgang der AfD mit der Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU), der mutmaßlich dem Anschlag eines Rechtsextremisten zum Opfer fiel.
Söder verwies darauf, dass ein AfD-Abgeordneter beim Totengedenken für Lübcke im Bayerischen Landtag bewusst sitzen geblieben sei. Er habe damit eindeutig seine Sympathie für die Tat zum Ausdruck gebracht. Mit solchen Leuten wolle er nicht koalieren. Wenn der derzeitige AfD-Chef Jörg Meuthen voraussage, dass es bis 2025 Koalitionen zwischen Union und AfD geben werde, habe das keine Bedeutung. Denn Meuthen werde derzeit vom rechten AfD-Flügel verdrängt. "Sie erleben bei der AfD, dass dort immer solche rechtsradikalen Untergrundbewegungen passieren. Die Höcke und Co. übernehmen gerade die AfD", so Söder. Söder rief Konservative unter den AfD-Wählern und -Mitgliedern auf, sich von der Partei abzuwenden. Söder wies zudem den Vorwurf zurück, er selbst habe durch den Gebrauch von Worten wie "Asyltourismus" zu einer Polarisierung beigetragen. Er habe vielmehr den größten Beitrag dazu geleistet, zu deeskalieren, und sich für Integration ausgesprochen, aber auch einen klaren Kurs gegenüber zugewanderten Straftätern und Nicht-Integrationswilligen vertreten, sagte der CSU-Politiker im ARD-"Sommerinterview".
Foto: Markus Söder, über dts Nachrichtenagentur