Der ehemalige Schauspieler Charles M. Huber hat der CDU nach seinem Parteiaustritt schwere Vorwürfe gemacht. "Die CDU lässt Rassismus zu. Das kann ich nicht weiter hinnehmen", sagte Huber der "Welt" (Freitagsausgabe).
Am Mittwoch hatte der ehemalige Bundestagsabgeordnete seinen Austritt erklärt. Als Grund hatte er die Äußerungen des Afrikabeauftragten der Bundesregierung, Günter Nooke (CDU), im Fall des Schalke-Aufsichtsratvorsitzenden Clemens Tönnies genannt. Der Zeitung sagte Huber, Nooke habe "Flankenschutz für eine diskriminierende, rassistische Äußerung" gegeben. In Bezug auf Afrika sei Nooke "überhaupt noch nie positiv in Erscheinung getreten". Huber saß von 2013 bis 2017 für die CDU im Bundestag. Inzwischen wohnt er dauerhaft im Senegal, wo ein Teil seiner Familie herstammt. In der "Welt" zeigte er sich besorgt über den Rassismus in Deutschland, der seit der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 zugenommen habe. "In der öffentlichen Wahrnehmung ist dadurch jeder zum Flüchtling geworden auch die, die wie ich in Deutschland geboren wurden, auch die gut Integrierten. Für sie ist es seither viel schlimmer geworden: Sie haben keine Heimat außer Deutschland. Aber dort werden sie nicht mehr als heimisch anerkannt." Die Bundesregierung tue zu wenig dagegen, dass sich Rassismus weiter verbreite. "Ab und zu hört man mal in einer Regierungserklärung, dass alle Menschen gleich sind, egal, welche Hautfarbe sie haben. Aber das reicht nicht", sagte er. Wer wie er als Schwarzer den Mund aufmache und über Rassismus spreche, mache in Deutschland keine guten Erfahrungen, so Huber weiter. "Die Erfahrungswelt von Schwarzen wird in Deutschland komplett negiert. Und schlimmer noch: Sie werden bestraft, wenn Sie über Rassismus reden, Rassismus als solchen benennen."
Foto: CDU-Logo, über dts Nachrichtenagentur