
Dies müsse man "immer wieder klar und deutlich den Menschen in Hongkong sagen: Wenn gestorben wird auf den Straßen von Hongkong, dann seid ihr alleine", so der Politologe weiter. Man müsse schon sehr vorsichtig sein, welche Kapazitäten der Westen in dieser Frage überhaupt habe. "Aber ich kann niemanden erkennen, der bereit wäre, dann etwa mit Sicherheitskräften zur Hilfe zu kommen, wenn es notwendig wäre", sagte Sandschneider. Auch ein von US-Präsident Donald Trump angebotenes Treffen mit Chinas Staatspräsident Xi Jinping sei das Letzte, was der chinesische Regierungschef momentan brauche. "Neben den netten Bildern für Donald Trump, was hätte der wohl im Gepäck, um diesen Konflikt zu lösen: Vermutlich nichts, außer netten Worten", so der Politikwissenschaftler weiter. Auf die Frage, wie groß die Wahrscheinlichkeit sei, dass der Funke der Protestbewegung in Hongkong nach China überspringe, sagte er: "Das ist schwer zu kalkulieren, wie wir aus der Vergangenheit aus anderen Situationen wissen. Allerdings ist das auch die große Sorge der chinesischen Regierung, die natürlich mit Argusaugen darauf wacht, dass so etwas nicht passiert." Aus der Sicht vieler Menschen auf dem chinesischen Festland sei Hongkong "tatsächlich in einer besonderen Situation", die man auf dem Festland so auch nicht ohne Weiteres vorfinde. "Das wird das oberste Prinzip der chinesischen Führung sein zu verhindern, dass diese Unruhen aus Hongkong überspringen auf das chinesische Festland. Das lässt sich nicht ausschließen. Das ist im Moment aber auch nicht sehr wahrscheinlich", sagte Sandschneider dem Deutschlandfunk.
Foto: Chinesische Flagge, über dts Nachrichtenagentur