Zum Auftakt der UN-Klimakonferenz in Baku hat Entwicklungsministerin Svenja Schulze größere Anstrengungen gefordert, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Klimawissenschaftler gingen davon aus, dass dieses Ziel "möglicherweise kurzfristig überschritten wird", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben). "Aber entscheidend ist, jetzt nicht zu resignieren, sondern dran zu bleiben. Denn jedes Zehntelgrad Erwärmung, das wir vermeiden, zählt, weil es die Dürren, Fluten und Hitzewellen der Zukunft abmildert." Schulze forderte vor der am Montag beginnenden COP 29 "sichtbare Fortschritte in allen Ländern".
Das bedeute "anspruchsvollere Klimapolitiken, Investitionen in Windkraft, Sonnenenergie und die Anpassung an den Klimawandel und zugleich weniger Kohle, Öl und Gas".
Zugleich zeigte sich die Ministerin zuversichtlich, dass sich die internationale Gemeinschaft der Klimapolitik des gewählten US-Präsidenten Donald Trump entgegenstellen wird. "Beim letzten Mal hat Trumps Anti-Klima-Kurs den Rest der Welt zusammengeschweißt", sagte Schulze. "Das wird uns wieder gelingen."
Trump habe es schon in seiner ersten Amtszeit von 2016 bis 2020 nicht geschafft, "die Kohle zurückzubringen", sagte Schulze. "Die erneuerbaren Energien sind inzwischen ein so gutes Geschäft, dass selbst Republikaner in den USA sich das nicht entgehen lassen wollen."
Auf der Weltbühne würden andere Großmächte wie China versuchen, das Vakuum zu füllen, das die USA hinterließen. "Auch Deutschland wird als Teil der Europäischen Union eine wichtigere Rolle spielen als Brückenbauer."
Zweifel an der Handlungsfähigkeit der Bundesregierung nach dem Bruch der Ampelkoalition wies Schulze zurück. "Deutschland hat sich seinen guten Ruf in der internationalen Klimapolitik über Jahrzehnte und in verschiedenen Regierungskoalitionen aufgebaut. Dieses starke Engagement wird bleiben, weil es richtig und weil es im deutschen Interesse ist", sagte sie.
"Die meisten haben das verstanden, Christian Lindner leider nicht. Aber die Zeit, in der das zum Problem werden konnte, ist ja nun vorbei." Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte Finanzminister Lindner (FDP) am Mittwoch entlassen.
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