
Der breite Einsatz anderer emissionsarmer Antriebstechnologien wie Brennstoffzellen-Lkw und Oberleitungs-Hybrid-Lkw sei zwar technisch möglich, jedoch aufgrund noch bestehender technischer Hürden und mangelnder Marktreife nicht zeitnah zu erwarten.
Das Gremium rät, dass auch diese alternativen Technologien weiterentwickelt, getestet und demonstriert werden sollen. So erhalte man sich Flexibilität. Der öffentlich geförderte Aufbau einer Infrastruktur für diese Alternativen sei jedoch zum jetzigen Zeitpunkt wenig sinnvoll.
Die Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur sei derzeit das Haupthindernis für einen umfassenden Antriebswechsel von Diesel-Lkw zu batterieelektrischen Lkw. Die Ökonomen werben daher für öffentliche Mittel, um den Aufbau von Schnellladestationen entlang der Autobahnen und von Ladestationen in den privaten Depots zu beschleunigen. Die öffentliche Förderung sollte jedoch auf die Phase der Marktetablierung beschränkt sein, so die Empfehlung. Zudem sollte die europäische Forschung und Entwicklung in den Bereichen Batterieleistung und Schnellladetechnologien gestärkt werden.
Die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene ist aus Sicht der Ökonomen aufgrund des fragmentierten europäischen Schienennetzes hingegen nur begrenzt möglich. Der Schienenverkehr sei dann wettbewerbsfähig, wenn schwere, heterogene Güter über lange Strecken transportiert werden sollen. Der Großteil des Güterverkehrs in Europa erfülle diese Kriterien jedoch nicht. Eine europäische Koordination beim Schienengüterverkehr könne die Effizienz im grenzüberschreitenden Güterverkehr jedoch steigern, so das länderübergreifende Beratungsgremium.
Der Verkehrssektor ist für 29 Prozent der Treibhausgasemissionen im Jahr 2022 in der EU verantwortlich, wobei der Güterverkehr über 30 Prozent der Emissionen des Sektors ausmacht. Die Emissionsreduktion im Verkehr hinkt bisher deutlich hinter anderen Sektoren hinterher. Prognosen zeigen, dass die verkehrsbedingten Emissionen weiter ansteigen werden, wenn keine entschlossenen Maßnahmen ergriffen werden.
Foto: Lkw (Archiv), über dts Nachrichtenagentur