
"Anders als den USA geht es uns nicht um Abschottung des heimischen Marktes, sondern um fairen Wettbewerb. Und der ist zwischen Europa und China nicht gegeben", sagte die Managerin. Sie sprach von massiven Überkapazitäten bei der chinesischen Stahlproduktion, das Metall werde "zu Dumpingpreisen angeboten" und zu schlechteren Konditionen produziert.
Um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu erhalten, "müssen wir die Standortbedingungen in Deutschland stärken", sagte Großmann. "Uns als Stahlerzeuger treibt das Thema Energie massiv um, Strom und Gas sind in Deutschland einfach zu teuer." Damit sich das ändert, sollten die EU-Staaten "in einer Art Energieunion entscheiden, wie sie den Bedarf gemeinsam decken wollen", forderte sie.
Großmann zeigte sich auch offen für ein Comeback von hierzulande zuletzt eher abgeschriebenen Energieformen. "Wenn es ein Friedensabkommen gibt, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass auch wieder Gas aus Russland nach Deutschland kommt", sagte sie mit Blick auf die laufenden Verhandlungen mit der Ukraine. Außerdem werde Atomkraft in der EU als grüne Variante der Energieerzeugung klassifiziert. "Da müssen wir uns natürlich Gedanken machen, ob das nicht ein Lösungsweg ist. Ich würde sehr befürworten, das noch mal zu prüfen."
Foto: Stahlproduktion (Archiv), über dts Nachrichtenagentur