
Ziel müsse sein, die strukturelle Lücke zwischen Ausgaben und Einnahmen zu schließen. Dazu wiederholte Pfeiffer die Forderung nach einem Ausgabenmoratorium. Dabei dürfe es keine Preis- oder Honorarerhöhungen mehr geben, die über die laufenden Einnahmen hinausgingen. Das Moratorium müsse dann so lange gelten, bis Einnahmen und Ausgaben durch Reformen wieder in ein Gleichgewicht gebracht worden seien. "Und wenn die geplante Kommission bis 2027 oder 2028 braucht, dann muss das Ausgabenmoratorium eben auch so lange gelten", sagte die Verbandschefin.
"Ein Weiter-so in der Gesundheitspolitik ist keine Option, denn dann gehen die Zusatzbeiträge über kurz oder lang durch die Decke", warnte sie. Ohne Gegensteuern drehe sich die Beitragsspirale weiter und die finanzielle Belastung für Arbeitgeber und Versicherte steige. "Das kann sich angesichts der wirtschaftlichen Situation in Deutschland niemand leisten", mahnte die oberste Kassen-Chefin.
2024 lag das Defizit der Krankenkassen bei 6,2 Milliarden Euro. Die Mehrzahl der Kassen hatte dann zum Jahreswechsel die Sätze kräftig angehoben. Union und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag lediglich die Einsetzung einer Kommission vereinbart, die bis zum Frühjahr 2027 Vorschläge für eine langfristige Stabilisierung der Beiträge vorlegen soll.
Foto: Söder, Merz, Klingbeil, Esken am 09.04.2025, über dts Nachrichtenagentur