Lange Zeit haben die Fans von Kryptowährungen in Deutschland auf diesen Moment gewartet, nun ist er Realität.
Der Bitcoin-Handel ist jetzt auch ganz normal per deutschem Bankkonto möglich. Dafür sorgte das seit langer Zeit in der Krypto-Welt aktive Unternehmen Bitwala. Was steckt hinter der neuen Banking-App und welche Auswirkungen sind für den deutschen Markt zu erwarten?
Integrierte Bitcoin-Wallet im Bankkonto
Kryptowährungen - seit 2009 existieren die digitalen Coins, die sich seitdem in die Öffentlichkeit gekämpft haben. War früher noch Bitcoin die einzige Währung, hat es der Kunde mittlerweile einfacher und kann aus Tausenden Digitalgeldern auswählen. Alle haben ihre ganz eigenen Charakteristiken. Wenn ich nun Kryptowährungen kaufe, muss ich sie als Besitzer aufbewahren können. Dafür sind die sogenannten Wallets - auf Deutsch Geldbörse - nach wie vor die beste Option. Doch während zuvor externe Anbieter benötigt wurden, deren Sicherheit hin und wieder fragwürdig erschien, ist es dank Bitwala nun etwas einfacher. Erstmals können die Kunden ein reguläres deutsches Bankkonto eröffnen und damit zugleich eine integrierte Bitcoin-Wallet erhalten. Das geschieht über eine eigene Banking-App, die für iOS sowie Android erhältlich ist. Das verantwortliche Unternehmen hebt vor allem die Geschwindigkeit bei der Kontoeröffnung hervor, die den Beginn des Bitcoin-Handels schneller als je zuvor macht.
Trotz mittlerweile zehn Jahren Erfahrung mit Bitcoin und den diversen Altcoins ist Bitwala das erste Unternehmen, das ein solches Produkt anbietet. Bitwala hat seinen Sitz in Berlin und weist Kunden in 30 europäischen Ländern auf. Die von der BaFin kontrollierten Konten werden von der solarisBank geführt. Letztere ist ebenfalls in Berlin aktiv und arbeitet bereits seit einiger Zeit mit Bitwala zusammen am Projekt. Um ein entsprechendes, kombiniertes Konto für den Zahlungsverkehr in Euro und Bitcoin zu eröffnen, muss das Bankkonto lediglich mit dem Video-Identifikationsverfahren verifiziert werden. Das ist direkt über die App möglich.
Was sind die Folgen für den deutschen Markt?
Da keinerlei technisches Vorwissen nötig ist, um Bitwala zu nutzen, empfiehlt sich das Konto sowohl für Einsteiger, die bislang nur traditionelles Online-Banking kannten, als auch für Fortgeschrittene. Vom größten Vorteil des Kontos profitieren indessen beide: Da das Bankkonto und die zugehörige Karte bei Bitwala kostenlos sind, fallen lediglich Gebühren für den Bitcoin-Handel an. Und diese sind mit 1 % im Vergleich zu anderen Optionen niedrig. Da die Transaktionen zum Beispiel durch biometrische Eigenschaften zu autorisieren sind, ist die Sicherheit des Guthabens entsprechend hoch. Hierbei besteht ein großer Unterschied im Vergleich zu herkömmlichen Wallets, die bei Weitem nicht alle auf Multi-Faktor-Autorisierung setzen. Entsprechend könnte die Einführung in Deutschland einen positiven Einfluss auf den nationalen Markt besitzen.
Dieser wurde bislang vor allem durch Skepsis geprägt, während andere Nationen wie die USA oder Japan beim Thema Kryptowährungen schon deutlich weiter sind. Noch immer ist die Liste der Akzeptanzstellen zum Bezahlen mit Bitcoin in Deutschland nicht besonders lang. Das in der Zukunft zu ändern ist das Ziel der zahllosen Unternehmen, die an die Blockchain-Technologie glauben. Durch das besonders sichere System wird nicht nur Banken geholfen, sondern allen Branchen, die eine fälschungssichere, schnelle und effektive Technologie suchen. Dank Bitwala ist der erste Schritt gemacht. Die Frage ist nun: Wer wird dem Beispiel folgen?
Foto: Frankfurter Wertpapierbörse, über dts Nachrichtenagentur