Die CoT-Daten von der Terminbörse zeigen weiterhin eine eher belastende Konstellation für Gold und Silber. Beim Gold wurden die Daten bei einem Preis von 1.545 USD erhoben, was über 21 USD niedriger als in der Vorwoche war.
Die Netto-Short-Position fiel leicht um etwas mehr als 6.200 Kontrakte auf -349.819 Kontrakte. Auffällig ist weiterhin, dass die Commercials ihre Longpositionen weiter aufbauen. Inzwischen sind es über 221.000 Kontrakte (+18.906 Kontrakte zur Vorwoche), dabei aber die Shorts ebenfalls auf extrem hohem Niveau halten (letzte Woche über 12.600 neue Short-Kontrakte auf nunmehr -571.177 Kontrakte).
Doch treue Leser wissen, dass die extrem hohen Shortpositionen der Commercials nicht unbedingt ein Grund sind, den Markt ebenfalls zu shorten oder nun Gold oder Goldaktien zu verkaufen. Die hohe Shortquote liefert keine guten Verkaufssignale und sagt auch wenig über das richtige Timing aus. Diese liefert viel bessere Kaufsignale als Verkaufssignale. Denn die hohe Leerverkaufsquote existiert nun seit vielen Wochen und trotzdem konnte Gold von 1.470 USD auf 1.600 USD steigen, bevor nun die Korrektur knapp unter 1.550 USD einsetzte.
Technisch ist der Bereich um 1.550 USD eine erste gute Unterstützung. Ideal wäre wohl ein Rücksetzer in den Bereich 1.510 USD, welcher dann mit einer Bereinigung und Eindeckung der Commercials einhergehen sollte, um neue Kraft für einen Ausbruch jenseits der 1.600 USD zu schaffen. Denkbar wäre nun aber auch eine längere Seitwärtskonsolidierung in einer Bandbreite von 20-30 USD um die 1.550 USD, welche ebenfalls mit einer Entschärfung der Terminmarktdaten befassen!
Wenn wir uns bereits in einem Crack-Up-Boom befinden, dann ist Gold ohnehin eine der besten Alternativen, die man für ein solches Szenario besitzen kann. Dann gilt hier „long only“ die nächsten Jahre! Lesen Sie dazu auch unsere letzte PDF-Ausgabe (RSR 07/2020) vom letzten Freitag!
Am Wochenende hat Michael Mross von mmNews bezüglich eines möglichen Crack-Up-Booms (=Katastrophenhausse) ein Interview mit unserem Chefredakteur Sascha Opel geführt. Das Interview finden Sie unter folgendem Link: https://www.youtube.com/watch?
Wir möchten noch einmal darauf hinweisen, dass wir nicht daran glauben, dass Aktien die ultimative Rettung sein werden, wenn es zu einem Crack-up-Boom kommen sollte (oder wir bereits mitten drin stehen). In einer Flucht aus dem Papiergeld werden Sachwerte stark steigen. Und dazu gehören neben Aktien auch Gold, Immobilien und andere Sachwerte.
Aber man muss sich auch darauf gefasst machen, dass zum Beispiel Immobilien als klassischer Sachwert in einem solchen Szenario in der Historie (nach dem „Reset“/Währungsreform) höher belastet wurden und auch heute bereits wieder politische Ambitionen in diese Richtung gehen (Stichwort: Mietpreisbremsen und der SPD-Vorschlag einer „Bodenwertzuwachssteuer“).
Man muss sein Vermögen global, also auch außerhalb der vom Negativzins befallenen Währungsräume anlegen, vor allem in Ländern, die sozialistischen Experimenten voraussichtlich nicht erlegen sein werden. Hier ist insbesondere an Kanada, die USA und künftig (nach dem Brexit) auch Großbritannien zu denken.
Der Bitcoin als „digitales Gold“ außerhalb jeder zentraler Instanz und weit entfernt vom Bankensystem, ist eine faszinierende Idee. Dieser gehört unserer Meinung nach auch in jedes gut diversifizierte Portfolio.
Kurzum: Assets außerhalb des Bankensystems, die keinem Ausfallrisiko unterworfen sind, da kein Schuldner/Gläubiger-Verhältnis existiert und auf die der Staat notfalls nicht zugreifen kann, sind in diesem Zeiten unerlässlich! Der Bitcoin-Anstieg vom Wochenende auf über 9.150 USD wird heute wieder scharf in Richtung 8.600 USD korrigiert. Hier gilt es, sich aufgrund der hohen Vola nicht verrückt machen zu lassen!