Der Vermögensverwalter DWS rechnet erst in der zweiten Jahreshälfte wieder mit besseren Geschäften für die eigene Branche. "Im zweiten Quartal wird sich das ganze Ausmaß des Ertragsrückgangs in der gesamten Branche zeigen", sagte Vorstandschef Asoka Wöhrmann dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). Auch die DWS werde sich "im zweiten Quartal sehr anstrengen müssen".
Wenn es aber glücke, das Wirtschaftsgeschehen schrittweise wieder zu normalisieren, "dann werden wir uns im dritten und vierten Quartal zumindest wieder in Richtung einer Normalität bewegen". Verhalten optimistisch zeigte er sich mit Blick auf die Aktienmärkte. "Wir haben den Tiefpunkt im DAX womöglich bei gut 8.200 Punkten schon gesehen. Viele haben es noch nicht richtig wahrgenommen, aber der negative Nachrichtenfluss der Pandemie ist eigentlich schon seit vier Wochen vorbei", so Wöhrmann.
Wichtig sei aber, dass die Politik nicht den richtigen Zeitpunkt für die Rückkehr zu mehr wirtschaftlicher Normalität verpasse. Er mahnte einen "einheitlichen Fahrplan für eine Rückkehr zu einer gewissen Normalität" an, "sonst droht uns nicht nur ein kollektiver Lagerkoller, sondern eine langjährige Rezession".
Auf die DWS wirke die Krise wie "ein Effizienzbeschleuniger". Man werde zum Beispiel seine Führungsstruktur weiter vereinfachen und global integrieren, so der DWS-Vorstandschef. Wesentliche Positionen würden gestärkt, weniger relevante Positionen gestrichen. Auch auf die Vergütung dürfte sich die Geschäftsentwicklung in diesem Jahr niederschlagen. Das vergangene Jahr sei "sehr gut" gelaufen, entsprechend gut sei die Bezahlung gewesen. "Klar ist aber auch: wenn wir die Leistungen nicht wiederholen können, dann würde sich das auch auf die erfolgsabhängige Vergütung auswirken – vor allem der Führungskräfte", so Wöhrmann.
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