Angesichts der Pleite des Handelsanbieters FTX und der Krise am Markt für Kryptowährungen spricht der Finanzmarktforscher Jan Pieter Krahnen von der "Auflösung eines jahrelang gewachsenen Schneeballsystems". Der wissenschaftliche Leiter des Leibniz-Instituts Safe sagte dem "Spiegel", das wesentliche Ziel der meisten Krypto-Finanzprodukte bestehe anscheinend darin, weitere Anleger zu einer Investition zu verleiten und so für steigende Preise zu sorgen. "Nun, da der Zustrom neuer Käufer versiegt, stürzen diese Geschäftsmodelle wie Kartenhäuser zusammen."
Dem regulierten Finanzsystem drohe derzeit aber wohl keine Gefahr, so der Finanzmarktforscher. "Im Kryptomarkt steckt zwar viel Geld, aber verglichen mit dem traditionellen Finanzmarkt ist seine Größe überschaubar." Die Finanzaufseher ruft Krahnen dazu auf, den Kryptomarkt vom Finanzsystem abzuschotten - etwa mit hohen Kapitalanforderungen für Banken, die Akteure oder Unternehmen im Kryptobereich finanzieren. "Das würde Kryptoanlagen schlagartig unattraktiv machen."
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