EZB bereitet Digitale Zentralbankwährung vor. Um der Bevölkerung dieses bedrohliche Projekt schmackhaft zu machen, werden alle werblichen und propagandistischen Mittel zum Einsatz gebracht.
von Claus Vogt
Am 24. und 25. November 2023 fand in Frankfurt eine von der Bundesbank initiierte Veranstaltung für „junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren“ statt. Auf der Homepage wurde das Programm folgendermaßen beschrieben: „Workhops (!), Town Halls, Netzwerken mit Christine Lagarde, Joachim Nagel und vielen weiteren inspirierenden Speaker*innen.“
EZB-Präsidentin Lagarde inspirierte insbesondere durch das Ausplaudern von unangenehmen Erfahrungen, die einer ihrer Söhne mit Kryptowährungen gemacht haben soll. Trotz ihrer Warnungen habe er sich mit Krypto-Token verspekuliert und einen Großteil des eingesetzten Geldes verloren. „Er hat mich königlich ignoriert, was sein Privileg ist“, wird Lagarde in der Presse zitiert. In einem später geführten Gespräch habe er ihr dann aber Recht gegeben.
Die inspirierende Moral dieser plumpen Geschichte? Hört auf uns Zentralbanker, wir haben immer Recht.
Umfassende Öffentlichkeitskampagne der EZB
Diesen Auftritt Lagardes muss man natürlich im Zusammenhang mit den weit gediehenen Vorbereitungen der EZB sehen, eine Digitale Zentralbankwährung zu erschaffen. Um der Bevölkerung dieses bedrohliche Projekt schmackhaft zu machen, werden alle werblichen und propagandistischen Mittel zum Einsatz gebracht, mit denen man Menschen in die gewollte Richtung „inspirieren“ kann.
In der Juni 2023-Ausgabe unseres Börsenbriefes Krisensicher Investieren haben wir über den vielsagenden Aufruf des ehemaligen EZB-Chefvolkswirts Jürgen Stark berichtet. „Um das Band zwischen den nationalen Notenbanken und der Bevölkerung wieder herzustellen“, müssten die Zentralbanken „eine umfassende Öffentlichkeitskampagne beginnen“, forderte Stark. Inzwischen haben sie damit offensichtlich begonnen.
„Der Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEU-Vertrag bzw. AEUV) erteilt der EZB einen klaren Auftrag: die Gewährleistung von Preisstabilität“, können Sie auf der Homepage der EZB lesen. Zentralbanken, die diesen Auftrag ernst nehmen und gewissenhaft durchführen, benötigen keine „umfassende Öffentlichkeitskampagne“. Ihnen würde der Verweis auf ihren Auftrag, seine konsequente Befolgung und das damit erzielte Ergebnis der Geldwertstabilität genügen.
EZB bereitet Digitale Zentralbankwährung vor
Die EZB will mit ihrer Öffentlichkeitskampagne aber nicht nur von ihrem geldpolitischen Versagen ablenken, das zu hohen Inflationsraten, massiven realwirtschaftlichen Fehlentwicklungen und Spekulationsblasen an den Aktien-, Anleihen- und Immobilienmärkten geführt hat – und nebenbei bemerkt auch zu den spekulativen Exzessen mit Kryptowährungen. Die EZB will mit ihrer Kampagne auch den Boden für den nächsten Schritt ihrer geldpolitischen Wohlstandsvernichtung und -umverteilung vorbereiten: Die Einführung ihrer Digitalen Zentralbankwährung.
Digitale Zentralbankwährungen gefährden Ihre Freiheit
Digitale Zentralbankwährungen bergen die große Gefahr, gegen die Bevölkerung verwendet zu werden. Sie ermöglichen die staatliche Überwachung und Auswertung sämtlicher Zahlungsvorgänge und letztlich auch deren Steuerung durch Anreize, Verbote oder negative Zinsen bis hin zu einer Art Verfallsdatum, mit dem das Geld versehen werden könnte. Darüber haben wir übrigens schon vor rund 20 Jahren in unserem Buch „Das Greenspan Dossier“ geschrieben, das mit seiner schonungslosen und weitsichtigen Zentralbankkritik seiner Zeit weit voraus gewesen ist.
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