Schwere Vorwürfe: Journalisten und Spekulanten sollen gemeinsame Sache gemacht haben, um den Kurs der Wirecard-Aktie zu drücken. Finanzaufsicht BaFin stellt Anzeige - auch gegen Financial Times.
Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat bei der Staatsanwaltschaft München Anzeige gegen rund ein Dutzend Personen erstattet. Sie sollen in Form einer sogenannten Short-Attacke den Kurs der Wirecard-Aktie manipuliert haben. Das bestätigte die BaFin dem SPIEGEL.
Die Aufseher verdächtigen Journalisten der britischen Wirtschaftszeitung "Financial Times" ("FT"), mit mehreren Fonds beziehungsweise einzelnen Investoren gemeinsame Sache gemacht zu haben.
Sollten sich diese Vorwürfe bestätigen, könnte sich die Affäre um Wirecard zu einer der größten Insider-Skandale der letzten Jahre entwickeln. Die "Financial Times" weist die Vorwürfe derweil zurück.
Doch der Verdacht erhärtet sich: So sollen Spekulanten jeweils bereits vor dem Erscheinen von "FT"-Artikeln so genannte Leerverkaufspositionen aufgebaut und Millionen-Gewinne eingestrichen haben.
Die Staatsanwaltschaft München hatte bereits im Februar Ermittlungen wegen Marktmanipulation aufgenommen.