Bei der Lufthansa zeichnen sich in großem Stil Aktienaufkäufe ausländischer Investoren ab. Die "Welt am Sonntag" berichtet, ein auf dem Kaiman-Inseln registrierter und von London aus gesteuerter Hedgefonds halte jetzt über Aktien und andere Finanzinstrumente 7,7 Prozent an der Airline. Dies gehe aus Stimmrechtsmitteilungen hervor.
Zweitgrößter Aktionär sei nun der US-Vermögensverwalter Blackrock mit 3,5 Prozent. Auf Platz drei folgt mit 3,0 Prozent Norges, die Zentralbank von Norwegen. Die Lufthansa selbst hatte jüngst mitgeteilt, dass eine erste Warnschwelle von 40 Prozent bei der Ausländerquote am Kapital überschritten wurde. Ende März lag die Quote noch bei knapp 30 Prozent.
Die Airline meldet jedes Quartal ihren Ausländeranteil bei den Aktionären. Denn die von der Bundesrepublik abgeschlossenen Luftverkehrsabkommen mit Nicht-EU-Ländern setzen voraus, dass die Airline mehrheitlich in deutschen Händen ist. Andernfalls sind Betriebsgenehmigungen und Luftfahrtrechte in Gefahr.
Der neue Lufthansa-Großaktionär hält sich zu seinen Absichten bei der deutschen Airline bedeckt. Erstmals gab es im Sommer 2017 eine Stimmrechtsmitteilung, als die Drei-Prozent-Schwelle überschritten wurde. Der vor 20 Jahren gegründete Finanzinvestor teilte auf Anfrage mit, er würde keine Auskünfte über seine Pläne erteilen.
Foto: Lufthansa-Maschinen am Flughafen, über dts Nachrichtenagentur