Rubin Ritter, Chef des Mode-Versenders Zalando, hat das neue Modell des Unternehmens zur Vorstandsvergütung gegen Kritik verteidigt.
Es sieht eine extrem erfolgsabhängige Spreizung der Bezahlung des dreiköpfigen Führungsteams auf der Basis von Aktienoptionen vor. Je nach Lage könne die Vergütung zwischen 65.000 Euro Grundgehalt jährlich und angeblich bis zu 170 Millionen Euro pro Person in den nächsten fünf Jahren schwanken, schreibt die "Welt am Sonntag".
"Wir sind ein gründergeführtes Wachstumsunternehmen mit einer stark unternehmerisch geprägten Kultur", sagte Ritter der Zeitun. Der aus den drei Gründern bestehende Vorstand verknüpfe den eigenen finanziellen Erfolg "ganz eng" mit dem langfristigen Erfolg des Unternehmens. "Und vom Wachstum und der Wertsteigerung von Zalando werden zuallererst unsere Mitarbeiter und Aktionäre profitieren", sagte Ritter der Zeitung.
Zalandos Vergütungsmodell streiche den Charakter eines Start-ups nach amerikanischem Vorbild heraus, erklärte Regine Siepmann, Partnerin des Frankfurter Beratungsunternehmens hkp-Group, in der "Welt am Sonntag". Allerdings werde dies wohl ein Einzelfall bleiben.
Auch Christiane Hölz von der Aktionärsvereinigung DSW beurteilt Zalandos Praxis als "äußert ungewöhnlich für deutsche Verhältnisse". Zehn Millionen Euro jährlich für einen Vorstandschef hätten sich hierzulande als eine Art "gefühlte Schallmauer" herausgeschält. Jenseits dieses Niveaus beginne der Aufschrei bei Aktionären und Öffentlichkeit.
Foto: Zalando, über dts Nachrichtenagentur