Thyssenkrupp-Chef Guido Kerkhoff schließt neben einem Börsengang auch einen Verkauf der milliardenschweren Aufzugsparte nicht mehr aus, um den Konzern zu retten. "Wir bereiten einen Börsengang vor, und zwar ernsthaft", sagte Kerkhoff dem "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Wenn private Investoren jedoch bis dahin "etwas Besseres vorschlagen", dann schaue man sich das an.
Der klare Zeitplan des Börsengangs setze "strategische Investoren" und "Private Equity-Investoren" unter Zeitdruck ein besseres Angebot zu unterbreiten. "Sie glauben gar nicht, wie viele Telefonanrufe ich gerade aus dieser Ecke bekomme", so der Thyssenkrupp-Chef weiter. Er wies die Kritik einzelner Investoren und Aufsichtsräte an seiner Person vehement zurück. Nach der Absage der Fusion mit dem indischen Stahlkonzern Tata durch die Kartellbehörden habe er es richtig gefunden "möglichst früh die Reißleine zu ziehen", anstatt an der geplanten Aufteilung des Konzerns festzuhalten, "noch mehr Geld zu verbrennen, mit großem Knall gegen die Wand zu fahren und mich dann vom Acker zu machen", sagte Kerkhoff dem "Spiegel". Es sei seine Aufgabe, Perspektiven für das Unternehmen aufzuzeigen. Dieser Verantwortung stelle er sich. "Wenn man mich nicht mehr will, dann soll man mir das sagen", so der Thyssenkrupp-Chef weiter. Ihn totzuschreiben, hielt er seinen Kritiker vor, sei nicht besonders schwer. "Das kann ich sogar selber", so Kerkhoff.
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