Die Große Koalition will die von Facebook angekündigte Kryptowährung Libra nicht zulassen. Man sei sich in der Großen Koalition darüber einig, "marktrelevante private Stablecoins" nicht zuzulassen, sagte Thomas Heilmann (CDU), Mitglied im Digitalausschuss des Bundestages, dem "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Die Absage an die Pläne von Facebook-Chef Mark Zuckerberg soll Bestandteil der Blockchain-Strategie der Bundesregierung werden, die das Bundeskabinett noch im September verabschieden wolle, berichtet das Nachrichtenmagazin weiter.
Der geplante digitale Facebook-Coin fällt in die Kategorie "Stablecoins", sein Wert soll an einen Währungskorb gebunden werden. Damit soll er anders als beispielsweise der stark volatile Bitcoin als echtes Zahlungsmittel dienen und nicht als spekulative Geldanlage. "Es hat der Wirtschaft bisher sehr gut getan, dass wir Krisen und Inflationen durch Maßnahmen der Zentralbanken begegnet sind", so der CDU-Politiker weiter. Sobald erst einmal "ein Anbieter einer digitalen Währung den Markt dominiert", werde es "für Mitbewerber ziemlich schwer", sagte Heilmann dem "Spiegel".
Die deutsche Blockchain-Strategie sehe neben dem Libra-Bann eine staatliche Blockchain ("Bundes-Chain") sowie eine neue Gesellschaftsform für Unternehmen vor. Eine "digitale Kapitalgesellschaft" solle Unternehmensgründungen in diesem Bereich erleichtern, berichtet das Nachrichtenmagazin weiter. Zudem könne sich die Bundesregierung den Plänen zufolge durchaus eine staatliche Kryptowährung vorstellen.
Foto: Facebook-Zentrale, über dts Nachrichtenagentur