Drei Jahre nach der ersten Auslieferung eines Päckchens per Logistikdrohne sieht die Deutsche Post keine große Zukunft für diese Art der Zustellung. "Wir haben uns sehr früh mit Drohnen beschäftigt, halten aber nach heutigem Stand das Massenmarktpotenzial für Drohnentransporte in Europa für recht gering", sagte Thomas Ogilvie, Arbeitsdirektor und Personalvorstand von Deutsche Post DHL, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagsausgaben). Zurückhaltend äußerte sich Ogilvie auch zum Einsatz elektrisch angetriebener Flugzeuge im Luftfrachtgeschäft.
"Einzelne kleinere Flugzeuge werden auf Kurz- oder Mittelstrecken schon emissionsfrei elektrisch fliegen", sagte der Personal-Vorstand. Doch für große Flugzeuge und lange Distanzen brauche man synthetische Kraftstoffe. Als synthetisch gelten Kraftstoffe, die künstlich hergestellt werden. Diese Kraftstoffe können beispielsweise mit Biomasse oder auf Basis von Kohlenstoffdioxid, Wasser und Strom hergestellt werden.
Um in der Luftfracht synthetische Kraftstoffe wettbewerbsfähig werden zu lassen, hält Ogilvie die Einführung einer Quote für denkbar: "Eine Quote kann ein Hebel sein, um die Marktdurchdringung von synthetischen Kraftstoffen zu beschleunigen." Allerdings gebe es derzeit nicht die Produktionskapazitäten, um auch nur ein Prozent der europäischen Transporte über synthetische Kraftstoffe abzudecken.
Im Experimentierstadium sei die Post bereit, kleinere Mengen von synthetischen Kraftstoffen auch zu höheren Kosten abzunehmen. "Spätestens wenn wir Mengen im Millionen-Liter-Bereich abnehmen würden, müssen die Preise zwischen klassischen Kraftstoffen und synthetischen Kraftstoffen aber ähnlich sein", sagte Ogilvie.
Foto: DHL-Drohne, über dts Nachrichtenagentur