SAP will die milliardenschwere Einkaufstour beenden und stattdessen die vielen zugekauften Unternehmen integrieren. Dazu habe er den Druck auf die internen Abläufe erhöht und zudem die Anreizsysteme für Mitarbeiter angepasst, sagte der neue Co-Vorstandssprecher Christian Klein der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochsausgabe). Kurzfristig zähle "auf jeden Fall organisches Wachstum" und die Integration.
"Das ist, was Kunden und Investoren wünschen", so der SAP-Vorstandssprecher weiter. Auf die Frage, wo das Wachstum nach dem Ende der langen Einkaufstour herkommen solle, sagte Klein, SAP habe den adressierbaren Markt auf 500 Milliarden Dollar ausgeweitet. Zugleich sehe er trotz der aktuell schwächelnden Wirtschaft eine "hohe Investitionsbereitschaft" unter den Kunden.
Auf den wachsenden Protektionismus rund um die Welt will der neue SAP-Vorstandssprecher mit noch mehr Investition vor Ort reagieren, in länderspezifische Lösungen und Rechenzentren. Dafür arbeite SAP in China auch mit Huawei zusammen, sagte Klein. Bedenken habe er nicht. Alle Zulieferer würden von SAP streng überwacht, so der SAP-Vorstandssprecher.
Klein trat im Oktober gemeinsam mit Jennifer Morgan als Doppelspitze die Nachfolge des langjährigen SAP-Chefs Bill McDermott an. Morgan ist die erste Frau an der Spitze eines DAX-Konzerns, Klein ist der jüngste Konzernlenker in dem Elite-Segment der Börse.
Foto: SAP, über dts Nachrichtenagentur