Ex-AWD-Chef Carsten Maschmeyer hat vor den Folgen der Niedrigzinspolitik gewarnt. "Das billige Geld ist wie eine Droge, die verabreicht wird, die man irgendwann reduzieren muss - und dann kommen Entzugserscheinungen. Ich glaube ganz generell, dass wir auf einen großen Crash im Finanzsystem hinauslaufen", sagte Maschmeyer der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe).
In den vergangenen Jahren seien die Preise für Geldanlagen stärker gestiegen als für Lebensmittel und Konsumgüter. Maschmeyer, der seit einigen Jahren in Start-ups investiert, sieht speziell beim Risikokapital die Gefahr einer Blase.
Dort sorgt aus Maschmeyers Sicht der rund 100 Milliarden Dollar schwere Fonds eines japanischen Technologiekonzerns für eine Verzerrung des Marktes. "Wenn diese Investoren zu einem Start-up gehen, diktieren sie ihre Bedingungen - und wenn die Gründer darauf nicht eingehen, investieren sie in den Konkurrenten. Dieses Risiko, dass der Wettbewerber davonzieht, kann kein Gründer eingehen.
Wenn bei WeWork oder Uber Milliarden innerhalb kurzer Zeit vernichtet werden, dann ist das wie damals bei der Dotcom-Blase", sagte Maschmeyer der Zeitung.
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