Die Folgen der Corona-Pandemie sind sowohl gesundheitlich als auch wirtschaftlich weit dramatischer als wir uns das vorstellen können. Es droht im 1. Quartal 2020 der größte Wirtschaftseinbruch in der Nachkriegszeit.
von Andreas Männicke
Dabei hatte Bill Gates schon 2015 eindringlich vor den gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen einer Virus-Epidemie dieser Art eindringlich gewarnt.
Auch die Bundesregierung hat in der Bundesdrucksache 12051 aus dem Jahr 2013 auf die dramatischen Folgen einer Virus-Epidemie rechtzeitig hingewiesen. Umso überraschender ist es, dass die Gesundheitsvorsorge in Europa nicht hinreichend vorbereitet auf die Epidemien war, vor allem nicht in Italien und Spanien, aber auch nicht in den USA.
Aber auch die wirtschaftlichen Folgen wurden von vielem Experten im Februar noch unterschätzt. Wir werden wahrscheinlich im 1. Quartal 2020 den größten Wirtschaftseinbruch in der Nachkriegszeit erleben.
Die große Frage ist, wann die Politiker die drastischen Maßnahmen wie Ausgangssperren und das Schließen von Läden wieder zurücknehmen. Wenn es zu spät ist, besteht die reale Gefahr einer großen Finanzkrise 2.0 und einen System-Crash durch einen Konkurswelle und Bankenpleiten, wobei ein System-Crash weit schlimmer ist und weitreichendere Folgen hat als ein Börsencrash.
Angela Merkel auch in Quarantäne
Die Ansprache der Bundeskanzlerin Angela Merkel war eindringlich und aufrüttelnd: Die Lage ist ernst, sehr ernst! Mit dieser Botschaft ermahnte sie die Bevölkerung, alle jetzigen beschlossenen Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Corona-Epidemie konsequent zu befolgen.
Es besteht seit dem 22. März ein Versammlungsverbot in Deutschland. Es dürfen nur maximal 2 Personen das Haus verlassen. Wir sind im Moment alle in der Hand der Virologen und des Robert-Koch-Instituts. Angela Merkel muss nun seit dem 22. März selbst in Quarantäne und Deutschland von zu Hause aus regieren, nachdem sie sich bei ihrem Arzt möglicherweise angesteckt hat.
Rasante Zunahme der Infizierten und Corona-Toten in Italien und Spanien
Die Zahl der Infizierten und Toten steigt immer noch dramatisch an. Im Deutschland gab es bis 22. März 2020 22300 Infizierte, 84 Todesfälle und 239 Genesene, in Italien aber 53.578 Infizierte, 4825 Tote (!!) und 6062 Genesen. Weltweit gibt es jetzt 307.280 Infizierte, 13.049 Tote und 92.378 Genesene. Am 22. März gab es in Italien 630 weitere Tote, etwas weniger als am Vortag.
Es ist ganz klar. dass diese Zahlen in den nächsten drei Wochen noch einmal drastisch ansteigen werden.
Entscheidend hierfür ist die Verdopplungszeit, in wie vielen Tagen sich die Zahl der Infizierten und Toten demnächst verdoppeln wird. Diese Verdopplungszeit liegt bei 2 bis 4 Tagen Nach 2 Monaten Quarantäne eines Landes müsste die Zahl der Infizierten Toten in einigen Ländern aber auch wieder dramatisch abnehmen so wie es jetzt in China der Fall zu sein scheint, wo Neuinfizierten nur noch durch Heimkehrer aus Ausland zu verzeichnen wird.
Bill Gates warnt 2015 eindringlich vor einer Epidemie
Bill Gates hatte schon 2015 vor so einer Virusepidemie dieser Art gewarnt und auch davor, dass wir überhaupt nicht auf so eine Epidemie vorbereitet sind. Das stimmt wie man jetzt sieht. Es fehlt an Krankenhausbetten, Personal, Schutzmasken, Desinfektionsmittel und an Arzneimitteln. Bei dem Event kamen im Herbst 2019 noch hohe Regierungsvertreter, Wirtschaftsbosse und hochrangige Vertreter aus dem Gesundheitssystem zusammen, um die möglichen Folgen einer Epidemie zu besprechen. Demnach kann es in 3 Jahren 65 Millionen Tote geben.
Aber man sollte den Reiseverkehr wieder ermöglichen und den internationalen Handelsverkehr nicht einschränken um einen System-Crash und eine Währungsreform zu vermeiden und die Wirtschaft am Laufen zu halten. Auch die Globalisierung in der alten Form war ein Fehler und muss zurückgedreht werden.
Medizin aus China
Es war ein großer Fehler über 80 Prozent aller Antibiotika in China produzieren zu lassen und sich damit zu einseitig abhängig zu machen- Lebensnotwendige Dinge sollten, wenn möglich regional und im eigenen Land produziert werden und nicht alle aus Kostengründen ins Ausland verlagert werden.
Dazu zählen auch Arzneimittel. Über 80 Prozent aller Antibiotika werden in China produziert, die nun erheblich Probleme mit den Lieferketten haben. Daher kommen lebensnotwendige Arzneimittel an deutschen Apotheken nicht mehr an, worunter auch andere Schwerkranke nun leiden.
Bundesregierung schlecht vorbereitet auf die Corona-Epidemie
Überhaupt war die Bundesregierung offensichtlich überhaupt auf so eine Epidemie vorbereitet, obwohl sie in der Bundesdrucksache 12051 doch selbst auf die Gefahren einer Epidemie hingewiesen hat. Im Gegenteil: Es wurden Krankenhäuser aus Kostengründen stillgelegt und Personal im Gesundheitssektor eingespart.
Auch wurden nicht genug Beatmungsgeräte, Desinfektionsmittel und Schutzmasken vorsorglich für so eine Epidemie eingelagert. Viele Maßnahmen kommen jetzt auch zu spät. Allerdings ist die Situation in Italien und Spanien noch wesentlich dramatischer als in Deutschland. Hoffentlich lernt man daraus in Zukunft!
Stillstand in der Wirtschaft
Wir haben jetzt aber durch die drastischen Maßnahmen des Ausnahmezustands aber auch einen Stillstand in der Wirtschaft, was sehr gefährlich ist und nicht von langer Dauer sein kann. Länger als 2 bis 3 Monate hält keine Wirtschaft einen totalen Stillstand aus. Es droht dann sonst eine Insolvenz- und Konkurswelle, wenn die Maßnahmen des Notstands zu lange anhalten.
Dann muss die Regierung abwägen: wollen wir, dass das Gesundheitssystem kollabiert mit viele Toten von alten Menschen wegen der Corona-Krise oder wollen wir einen System-Crash riskieren mit einer Banken- und Finanzkrise 2.0, die grösser sein wird als in den Jahren 2008/9 nach der Pleite von Lehman Brothers.
Wir wären im Fall von Bankenpleiten sehr schnell bei den Szenarien von 1929 mit Massenarbeitslosigkeit und der Gefahr eines dritten Weltkriegs, den Nostradamus in diesem Jahr kommen sah, wenn man seine Zeilen richtig deutet.
Notenbanken mit weiteren ungewöhnlichen Notmaßnahmen
Die Notenbanken stemmen sich mit aller Macht gegen die kommende Liquiditätskrise, so gut es halt geht. Die FED will 1,5 Billionen USD in den Repo-.Markt pumpen und die EZB mit Anleihekäufen im Volumen von 750 Mrd. € stand by stehen. Es kann auch gut sein, dass wir demnächst sogar „Helikoptergeld“ in Europa wie zuvor in Hongkong bekommen, was auch die FED plant.
Das bedeutet, wir bekommen womöglich demnächst Geld auf unser Konto, um den Konsum zu beleben. Das wurde bereits zuvor in Hongkong beschlossen. Die Bundesregierung plant zudem einen Rettungsfonds im Volumen von 600 Mrd. € aufzulegen, um eine große Konkurswelle zu und Massenarbeitslosigkeit zu vermeiden.
Die Summe ist wesentlich größer als der Bundeshaushalt Auch soll ein Nachtragshaushalt beschlossen werden. Wenn viele Unternehmen pleitegehen, droht auch einen Credit Crunch. Anleihen und Kredite werden dann nicht mehr prolongiert, wenn es die Unternehmen am Nötigsten ahben.
Droht eine Finanzkrise 2.0?
Nach einer Konkurswelle können später auch Banken pleitegehen. Zudem droht einen Bankenrun, der durch Beruhigungspillen der Politiker nun sorgsam vermieden werden muss, genauso wie damals Angela Merkel und Finanzminister Steinbrück sich im TV hingestellt haben und kühn behauptet hatten, die Bankeinlagen seien für alle sicher.
Sie wussten schon damals genau, dass das eine Notlüge war, die aber damals geholfen hatte. Im Grunde war schon im Jahr 2009 das gesamte globale Finanzsystem pleite, aber durch Staatsinterventionen konnte ein Systemcrash noch einmal vermieden werden. Jetzt sind wir vor der gleichen Situation, nur dass diesmal ein nicht zu kontrollierender Corona-Virus und nicht das Fehlverhalten von Investmentbankern der Auslöser war.
Historische Kursverluste an den Aktienbörsen und Rohstoffmärkten
Die Kursverluste waren ein einem Monat noch nie so groß wie jetzt, selbst bei den Crashs 1987, 2000/1, 2008/9 nicht. Die Kurseinbrüche sind aber nicht nur die Folge des Wirtschaftseinbruchs im 1. Quartal 2020, sondern auch von Margin Calls, die zu Zwangsliquidierungen führten. Auch wurden ETFs massenweise verkauft, was den Verkaufsdruck erhöhte.
Der DAX gab in 1 Monat 35 Prozent auf 8647 Indexpunkte und der Dow Jones Industrial Index (DJI) um 34 Prozent auf 19.008 Indexpunkte. nach Auch am Freitag brach der DJI um über 5 Prozent durch eine weitere Verkaufswelle noch einmal ein, nachdem er anfangs noch im Plus war.
Der RTS-Index der Moskauer Börse gab sogar um über 40 Prozent in 1 Monat auf 924 Indexpunkte wegen des stark gefallenen Ölpreises nach. Der WTI-Ölpreis sank in 1 Monat um 58 Prozent, davon alleine noch einmal um 21 Prozent am Freitag und der Brent Ölpreis um 54 Prozent in 1 Monat aber nur um 3% am Freitag auf 27,21 USD/Barrel.
Es gibt keine „sicheren Häfen“ mehr
Es gab keine sogenannten „sicheren Häfen“ mehr, wobei der US-Dollar-Index stark anstieg. Der US-Dollar erwies sich also wieder einmal als gute Krisenwährung, aber ebenso der Yen. Alles wurde verkauft, was verkaufbar war durch Margin Calls.
Auch der Bitcoin verlor im 1 Monat um 36 Prozent an Wert und fiel auf 6229 BTC/USD, im Tief sogar auf 4000 BTC(USD. Er stieg damit aber in 1 Jahr noch um 58 Prozent. und sogar Gold fiel in 1 Monat um 8,8 Prozent auf 1489 USD/Unze, was freilich in 1 Jahr noch ein Plus von 14,4 Prozent war. An der New Yorker Börse gibt es erstmals am Montag keine Parketthandel mehr, sondern nur noch Online-.Handel über Computer, fast alle Banken befinden sich im Home Office. Auch sowas gab es noch nie.
Silber in freien Fall
Sogar Silber verlor in 1 Monat um 32 Prozent an Wert und ist nun in 1 Jahr mit 19 Prozent im Minus. Auch der Platinkurs brach ein. Aber selbst die zuvor noch haussierenden Bundesanleihen, die bis 9. März noch die "Corangewinner" waren, wurden von institutionell Anleger verkauft und auch die US-Staattatanleihen.
Daher fiel der Euro-Bund-Future seit dem 9. März von 179 auf 169 und der T-Bond-Future von 185 auf 176. Der Rohstoff das Jahres 2019 Palladium sank in 1 Monat um 40 Prozent stieg in 1 Jahr aber noch um 2 Prozent und in 3 Jahren um 108 Prozent auf 1642 USD/Tonne. Alle Industriemetalle brachen im letzten Monat auf breiter Front ein, was auch eine Wirtschaftskrise ungeahnten Ausmaßes signalisiert.
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