Volkswagen kommt beim Aufbau einer "industriellen Cloud" in der Produktion voran. "Durch die ersten definierten Anwendungsfälle realisieren wir Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe", sagte VW-Produktionsvorstand Andreas Tostmann dem "Handelsblatt". Vor einem Jahr hatte der Wolfsburger Autokonzern das Projekt mit Hilfe von Siemens und Amazon ins Leben gerufen.
Es gilt als eines der weltweit größten und komplexesten industrielle Cloud-Projekt. VW hatte damit zunächst am Stammsitz in Wolfsburg begonnen. "In diesem Jahr wollen wir noch drei weitere Werke der Marke Volkswagen dazunehmen", so Tostmann. Auch andere Marken aus dem Konzern sollen sich mit ihren Fabriken an dem Projekt beteiligen. "Für den gesamten Konzern sprechen wir über eine Größenordnung von 15 weiteren Werken", so Tostmann.
Standorte in Ungarn und Tschechien seien mit dabei, also auch die Marken Audi und Skoda. Die "industrielle Cloud" soll die Fertigungsabläufe vereinfachen und für Produktivitätsfortschritte sorgen. Die coronabedingten Produktionsausfälle haben bei Volkswagen große Lücken gerissen. Die "digitale Fabrik" und die "industrielle Cloud" sollen mit dazu beitragen, die Rückstände auszugleichen.
"Natürlich müssen wir uns Gedanken machen, wie wir da etwas aufholen können", sagte Tostmann. Trotz der Coronakrise werde mit unverminderter Geschwindigkeit an dem Projekt weitergearbeitet. Volkswagen plant mit Siemens zudem eine weitere Kooperation bei der 5G-Übertragungstechnik. "Etwa Anfang des nächsten Jahres soll es in Wolfsburg losgehen, dann wechseln wir auf den neuen 5G-Standard", kündigte der Produktionsvorstand an. 5G erleichtere den Transport großer Datenmengen in der Produktion.
Foto: Volkswagen-Werk, über dts Nachrichtenagentur