Ob Markus Braun (50) in Zukunft weiter an der Spitze des Zahlungsdienstleisters Wirecard stehen wird, ist unklar.
Die anstehende Vertragsverlängerung des Vorstandsvorsitzenden ist laut einem Bericht des manager magazins unter anderem an zwei Bedingungen geknüpft: Das Unternehmen braucht das uneingeschränkte Testat von EY für seinen Jahresabschluss 2019 und darf sich keinen Ärger mit der Finanzaufsicht BaFin einhandeln.
Kreisen zufolge, die mit der Angelegenheit vertraut sind, will Wirecard-Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann (54) den im Dezember auslaufenden Vertrag mit Braun erst dann verlängern, wenn beide Bedingungen erfüllt sind. Parallel dazu arbeitet Eichelmann mit Hochdruck an einer Nachfolgelösung, heißt es in informierten Kreisen.
Der Zahlungsdienstleister kämpft seit gut einem Jahr mit Vorwürfen, seine Bilanzen manipuliert und Deals sowie Geschäftspartner vorgetäuscht zu haben. Eine Sonderprüfung durch KPMG sollte dem ein Ende bereiten. Stattdessen hat der KPMG-Bericht den Druck erhöht.
In der Folge verzögert sich auch der testierte Jahresabschluss des Konzerns, den das Unternehmen nun am 18. Juni veröffentlichen will – zwei Wochen später als zuvor angekündigt. Wirecard erwartet eigenen Angaben zufolge ein uneingeschränktes Testat.
Der KPMG-Bericht beschäftigt zudem die Finanzaufsicht BaFin. Noch ist unklar, wann die Behörde in der Causa Wirecard zu einem Ergebnis kommt.