Joe Kaeser will bis Anfang 2021 Vorstandsvorsitzender von Siemens bleiben. "Die Verabredung ist, dass das Mandat mit dem Abschluss der Hauptversammlung im Februar endet. Dabei bleibt es auch", sagte Kaeser dem "Handelsblatt".
Im Konzern hatten viele damit gerechnet, dass er den Chefsessel bereits mit Ablauf des Geschäftsjahres Ende September an Vize Roland Busch übergibt. Busch soll aber im Verlauf der kommenden Monate immer mehr Verantwortung übernehmen. "De facto wird Roland Busch ab dem 1. Oktober das Unternehmen führen. Er verantwortet dann bereits das neue Geschäftsjahr", sagte Kaeser.
Der scheidende Siemens-Chef räumte ein, er habe "jede Menge" Fehler gemacht. "So dick kann das `Handelsblatt` gar nicht sein, dass man die alle aufschreibt." So würde er den US-Kompressorenhersteller Dresser-Rand, der rund sechs Milliarden Euro kostete, nach eigenen Worten nicht noch einmal übernehmen. "Unser Kalkül war, dass wir die Marke Dresser-Rand, die in der Öl- und Gasindustrie extrem stark war, als Türöffner nutzen, um die Prozessautomatisierung und die Digitalisierung der Öl- und Gasindustrie voran zu treiben."
Dieser Plan sei aber nicht aufgegangen. Siemens habe aber auch vieles richtig gemacht. So sei er sich mittlerweile "ganz sicher", dass die Aufspaltung von Siemens der richtige Weg sei. "Wir stehen vor einer Transformation ungekannten Ausmaßes, die in nie dagewesener Geschwindigkeit passieren wird." Konglomerate alter Prägung könnten die Herausforderung nicht meistern.
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