Der Chef des Kosmetikkonzerns L`Oréal, Jean-Paul Agon, rechnet schon im zweiten Halbjahr mit einer Erholung des Geschäfts von den Corona-Schäden. "Wir haben keine Nachfragekrise, sondern eine Versorgungskrise", sagte der Vorstandschef der "Welt am Sonntag". Das zeige der Re-Start in vielen Ländern.
"Seit es Lockerungen gibt und Geschäfte wieder öffnen dürfen, legen die Verkäufe deutlich zu, allen voran in China. Das macht uns zuversichtlich, dass unser Geschäft mit jeder weiteren Lockerung sukzessive zurückkommt." Er sei daher zuversichtlich für das zweite Halbjahr - immer vorausgesetzt, die Pandemie kehre nicht nochmal "mit Wucht" zurück, so Agon.
Kosmetik sei ein kleines Stück Alltagsluxus, das sich die Menschen leisten wollten - in Corona-Zeiten auch um sich zu belohnen für die Entbehrungen und die Disziplin in den vergangenen Wochen. Der Konzernchef warnte zudem davor, im Zuge der Coronakrise das Problem Klimawandel zu vergessen. "Die Corona-Pandemie ist ein schlimmes und tragisches Ereignis - sie zeigt zugleich aber auch, wie verheerend eine systemische globale Krise für die Menschheit sein kann. Und die Klimakrise hat auch dieses zerstörerische Potenzial", sagte Agon. Corona sei eine Art Erinnerung, dass jeder schnell und entschlossen handeln müsse, um den Klimawandel zu stoppen.
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