Die Bundesnetzagentur will die Deutsche Telekom in vielen weiteren Städten teilweise von der Marktregulierung freistellen. Das sagte Netzagentur-Präsident Jochen Homann der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagsausgabe). Die Telekom bekomme dann mehr Spielraum, um Preise und Bedingungen für den Zugang zu ihrem Breitbandnetz mit Wettbewerbern auszuhandeln.
Schon vor einigen Jahren habe man die Telekom-Regulierung in zwanzig Städten ein Stück zurückgenommen, "weil die Telekom dort nicht mehr das marktbeherrschende Unternehmen ist", so Homann.
"Aktuell überprüfen wir diese Liste. Und ich kann Ihnen sagen, dass die Liste dieser Städte voraussichtlich erheblich länger werden wird", sagte Homann. Bisher stehen unter anderem mehrere Ruhrgebietsstädte, Karlsruhe, Kiel, Köln, Leipzig und Tübingen auf der Liste. Im September will die Netzagentur ihre mit Spannung erwarteten Vorschläge vorlegen, unter welchen Voraussetzungen die Telekom neue Internet-Glasfaserleitungen bis in die Häuser und Wohnungen Konkurrenten zur Verfügung stellen muss.
Dabei plant die Netzagentur weniger strenge Auflagen als für die Kupferleitungen, für die sie vorab Mietpreise festlegt. "Im Kern geht es um eine Regulierung light für die Glasfaser", so Homann. "Wir wollen erreichen, dass die Telekom und ihre Wettbewerber zügig in eine moderne Glasfaserinfrastruktur investieren."
Foto: Deutsche Telekom, über dts Nachrichtenagentur