Der Sparbeitrag der Lufthansa-Beschäftigten bleibt vorerst aus. Das berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe. Unternehmensführung und Arbeitnehmervertreter verhandeln über eine Reduzierung der Personalkosten, doch die Gespräche gestalten sich schwierig.
Noch Ende Juni, vor der außerordentlichen Hauptversammlung zum Rettungspaket der Bundesregierung, sah es so aus, als hätte sich der Konzern zumindest mit den Flugbegleitern geeinigt. Sie sollen freiwillig gegen Abfindungen ausscheiden oder unbezahlten Urlaub nehmen. Zudem sollen sie befristet auf Lohnerhöhungen und den Arbeitgeberbeitrag zur Alters- und Übergangsversorgung verzichten. Doch über die Details gibt es Streit.
Die Kabinengewerkschaft UFO lehnt zudem Pläne der Geschäftsführung ab, das Kurzarbeitergeld nur noch auf 85 statt 90 Prozent des Nettogehalts aufzustocken. Die Gespräche mit den Verdi-Funktionären ziehen sich, weil für das Technik-, Schalter- und übrige Bodenpersonal jeweils eigene Lösungen gefunden werden müssen. Ein möglicher Kompromiss für die Piloten platzte, weil die zuständige Gewerkschaft Vereinigung Cockpit verlangte, auch die Kollegen bei Lufthansa-Töchtern wie Eurowings, Sun Express oder Brussels Airlines einzubeziehen. Nun drängt die Zeit.
Bis zum 14. August müssen die Flugbegleiter das für sie geplante Krisenpaket per Urabstimmung billigen. Am 31. August läuft zudem die Betriebsvereinbarung zur Aufstockung des Kurzarbeitergeldes aus. Ohne eine Nachfolgeregelung müsste die Lufthansa dann wieder das alte Gehalt ohne staatlichen Zuschuss zahlen. Ein Konzernsprecher zeigt sich optimistisch, dass bis dahin doch noch eine Lösung gefunden wird.
Foto: Lufthansa-Maschinen am Flughafen, über dts Nachrichtenagentur