Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat die Continental-Führung wegen der geplanten Schließung des Reifenwerks in Aachen kritisiert. "Die Art und Weise, wie die Continental AG die beabsichtigte Schließung des traditionsreichen Reifenwerks in Aachen kommuniziert hat, ist für die Landesregierung inakzeptabel und hat mit einer in Nordrhein-Westfalen und Deutschland gewachsenen Unternehmenskultur und Partnerschaft nichts zu tun", sagte Laschet dem "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe). In einer solchen Phase ohne Vorabstimmung mit den Arbeitnehmervertretungen und der Landespolitik umfassende Werksschließungen und einen massiven Arbeitsplatzabbau zu verkünden, passe nicht zur Tradition des Miteinanders von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Politik in Nordrhein-Westfalen.
Bei Continental steht eines der beiden großen deutschen Reifenwerke vor dem Aus. Der DAX-Konzern plant angesichts der Absatzkrise in der Autoindustrie, die Produktion in Aachen mit derzeit rund 1.800 Jobs dichtzumachen. Das Werk ist neben dem hessischen Korbach zentraler zweiter Reifenstandort im Inland. Der Aufsichtsrat muss aber noch zustimmen. Man gehe von einem Zieldatum Ende 2021 aus, hieß es. Laschet kündigte an, dass sich die Landesregierung dafür einsetzen werde, das Aachener Reifenwerk zu halten. "Wir fordern das Unternehmen auf, gemeinsam mit allen Beteiligten eine sozialverträgliche Lösung zu erarbeiten. Es liegt jetzt am Aufsichtsrat, den Ruf des Unternehmens als Partner zu retten und den angerichteten Schaden zu beheben." Für konstruktive Gespräche stehe man dabei jederzeit zur Verfügung, sagte Laschet.
Foto: Armin Laschet, über dts Nachrichtenagentur