Der neue Vorstandschef der Marke Volkswagen, Ralf Brandstätter, sieht die Autoindustrie wegen der Transformation der Branche weiter stark unter Druck. "Wir sind weit davon entfernt, in ruhigem Fahrwasser zu sein", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagausgabe). Volkswagen werde "in den kommenden Jahrzehnten eine Menge" abverlangt werden.
Mit der Richtungsentscheidung für die Elektromobilität sei es noch nicht getan. Brandstätter zeigte sich zuversichtlich, die europäischen CO2-Vorgaben mit dem ersten reinen Elektromodell der Marke, dem ID.3, und der SUV-Variante, dem ID.4, einhalten zu können. Beide Modelle kommen in diesem Jahr auf den Markt.
Nach Angaben Brandstätters verdient VW auch mit seinen Elektroautos "von Beginn an Geld". Noch seien die Stückzahlen gering. "Aber das wird sich in den kommenden Monaten sehr schnell ändern", sagte er. Der ID.4 als Elektro-SUV werde bald auf den großen Automärkten in Europa, den Vereinigten Staaten und China eingeführt. "Da sind wir beim Deckungsbeitrag dann schon auf Augenhöhe mit einem erfolgreichen Verbrennerfahrzeug wie dem Golf", sagte er. Gleichzeitig kündigte er an, dass der Vorstand auch im Stammwerk in Wolfsburg möglicherweise mehr Elektroautos bauen wird. Wolfsburg habe wegen seiner Nähe zu den Elektro-Komponentenwerken von VW in Braunschweig, Salzgitter und Kassel eine sehr gute Anbindung. "Der Bau eines E-Autos in Wolfsburg könnte also Sinn machen, und wir werden das in unseren Planungen prüfen", sagte Brandstätter.
Foto: Volkswagen-Werk, über dts Nachrichtenagentur