Der Vorstand der Organisation "Bürgerbewegung Finanzwende", Gerhard Schick, hat den Aktionsplan von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) gegen Bilanzbetrug kritisiert. Die Reformbemühungen gingen nicht weit genug, sagte Schick dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Mittwochausgaben). Nötig sei zum Beispiel eine strikte eigentumsrechtliche Aufteilung, und nicht nur eine Verschärfung bei der Trennung zwischen Beratung und Prüfung.
"Unternehmen, die als Wirtschaftsprüfer Bilanzen testieren, dürfen nicht zugleich Beratungsleistungen anbieten. Sonst sind Interessenkonflikte vorprogrammiert", so der frühere Grünen-Politiker. Schick forderte zudem personelle Konsequenzen bei der Finanzaufsicht BaFin. "Dabei wäre diese Verantwortungsübernahme für einen Neustart insbesondere hinsichtlich der Aufsichtskultur nötig und überfällig."
Es bleibe zu hoffen, dass es unter anderem durch den Untersuchungsausschuss doch noch zu umfassenderen Verschärfungen komme, als derzeit von Scholz vorgesehen. "Nötig wären diese allemal, wenn nicht wie bisher Anlageskandal auf Anlageskandal folgen soll", so Schick.
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