Der Chef der Arbeitsagentur Frankfurt (Oder), Jochem Freyer, geht davon aus, dass der US-Elektroautobauer Tesla seine Beschäftigten in der geplanten Gigafactory in Grünheide bei Berlin tariforientiert entlohnen wird. "Tesla zahlt deutlich besser, als es ortsüblich ist, und wird sich am Gehaltstarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie orientieren", sagte Freyer dem "Handelsblatt". Und weiter: "Sie werden ihn nicht übernehmen und anwenden, aber ich finde, es ist schon ein großer Schritt, wenn wir uns einem Industrietarifvertrag annähern."
Die Beschäftigten würden sich im Wesentlichen aus Arbeitslosen und Jobwechslern rekrutieren, so der Behördenchef. "Für Tesla ist es kein No-go, jemanden einzustellen, der schon längere Zeit ohne Job war oder keine abgeschlossene Berufsausbildung hat." Das sei ein Statement, welches von vielen anderen Unternehmen nicht kommt. Diese Personen erwarte ein Einstiegsgehalt von 2.700 Euro. "Die Bezahlung ist einfach mal ein Kracher für diese Ebene", sagte Freyer. Mit einer einschlägigen Berufsausbildung gehe es etwa bei 3.500 Euro Bruttomonatsgehalt los. Laut Freyer sind für das neue Werk schon etliche Führungskräfte und Spezialisten an Bord. Der Prozess für die Produktionsmitarbeiter und die Lagerlogistik sei angelaufen. "Bis Anfang 2021 wollen wir rund 200 Personen als Lagermitarbeiter vermitteln", sagte er. "Im Dezember wird es Bewerbertage geben, mit Gesprächen und Tests. Und am Abend wird gleich entschieden", so der Arbeitsagenturchef. Es gehe um unbefristete Vollzeitstellen, und zwar um zunächst etwa 7.000 bis kommenden Sommer, fügte Freyer hinzu. Zum Ende der ersten Ausbaustufe im Jahr 2022 sollen 5.000 weitere folgen. "Fest steht auch, dass es ein rollierendes Schichtsystem sechs Tage in der Woche geben wird." In der Diskussion seien Drei- und Vierschichtsysteme.
Foto: Standort von neuer Tesla-Fabrik in Brandenburg, über dts Nachrichtenagentur