Puma-Chef Bjørn Gulden blickt skeptisch ins kommende Jahr. "Das Umfeld empfinde ich als super-unsicher, es ist schwierig zu planen", sagte der Manager dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe). Ziel sei es zuletzt gewesen, aus 2021 zu machen, was 2020 hätte werden können.
"Ob das noch möglich ist angesichts der zweiten Welle, wissen wir jetzt nicht", warnte Gulden. "Momentan sind annähernd 50 Prozent unserer eigenen Läden in Europa zu", sagte der Norweger. Insgesamt stehe der im MDAX notierte Konzern derzeit aber ordentlich da. "Der Auftragsbestand für die nächsten sechs Monate ist sehr gut", so Gulden. Die Händler hätten bislang noch keine Aufträge storniert. Allerdings seien zuletzt einige Lieferungen nicht raus gegangen, weil die Läden gerade geschlossen wurden, vor allem in Frankreich, Großbritannien und Polen. Kurz nach Beginn der Coronakrise hatte Puma, genau wie Konkurrent Adidas, einen Kredit bei der staatlichen Förderbank KfW aufgenommen. Das sei damals eine "Art Lebensversicherung" gewesen, sagte Gulden. Adidas hat sich inzwischen durch Anleihen refinanziert und den KfW-Kredit aufgelöst. So weit ist Puma aber nicht: "Die Kreditlinie läuft noch bis nächstes Frühjahr. Wenn ein Ende der Coronakrise absehbar ist, werden wir sicherlich diese Kreditlinie durch andere Finanzierungen ablösen", sagte Gulden. Von der Kreditlinie habe Puma bislang noch "noch keinen Cent abgezogen". Sie stehe nur zur Verfügung, und man zahle Bereitstellungsgebühren zu Marktkonditionen.
Foto: Landtag von Nordrhein-Westfalen, über dts Nachrichtenagentur