Die Deutsche Telekom will künftig auch dort eine Corona-Kontaktverfolgung ermöglichen, wo Smartphones mit entsprechenden Apps nicht eingesetzt werden können. Laut eines Berichts der "Welt am Sonntag" wird der Konzern kommende Woche eine Lösung präsentieren, die gemeinsam mit dem Münchner Start-up Kinexon entwickelt wurde. Dabei wird ein kleiner, 14 Gramm leichter Tracker mit der Bezeichnung SafeTag eingesetzt, der mit einem Armband, einem Clip oder am Band um den Hals getragen werden kann.
Die Unternehmen wollen ihr Warnsystem Unternehmen und Event-Veranstaltern anbieten. Zuletzt wurde es vergangenen Montag beim Eishockey-Spiel der Eisbären Berlin gegen die Grizzlys Wolfsburg getestet. "Gerade in der Enge von Veranstaltungen oder Sportstätten ist Abstandhalten für Event-Mitarbeiter erschwert", zitiert der Bericht aus einer Stellungnahme von Telekom und Kinexon. Dasselbe gelte für die produzierende Wirtschaft. Tatsächlich müssen Mitarbeiter in vielen Betrieben, Laboren und Behörden ihr Smartphone vor Dienstbeginn einschließen, entweder aus Arbeitsschutz- oder aus Datenschutzgründen. Mit ihrer Lösung verfolgen die Telekom und Kinexon zwei Ziele: Zum einen ist der Tracker ein Echtzeit-Warnsystem. Zum anderen kann er in Verbindung mit einer Smartphone-App im Falle einer Corona-Erkrankung Kontaktpersonen warnen. So kann das kleine Gerät Abstände auf zehn Zentimeter genau messen, ohne den tatsächlichen Standort festzuhalten. Wird ein vorgegebener Mindestabstand unterschritten, blinkt der SafeTag rot. Sollte dieser Abstand länger als fünf Sekunden unterschritten werden, sendet er ein akustisches Signal. Um eine Verfolgung von Kontaktpersonen zu ermöglichen, scannt der Mitarbeiter mit seinem Smartphone zum Schichtbeginn einen QR-Code auf dem Tracker, wenn er ihn aus der Ladestation nimmt. Dann ist sein Smartphone mit dem Tag gekoppelt. Das Gerät entkoppelt sich automatisch, wenn es nach der Arbeit in die Ladestation zurückgelegt wird. Gibt ein Kollege über die App einen positiven Corona-Befund ein, werden alle Risikokontakte ebenfalls über die App gewarnt.
Foto: Deutsche Telekom, über dts Nachrichtenagentur