Die Telekom-Tochter T-Systems kritisiert das Ausbleiben öffentlicher Aufträge für das Cloud-Projekt Gaia-X. Erst eine Nachfrage aus dem öffentlichen Sektor gebe dem Projekt die nötige Beschleunigung, sagte T-Systems-Technikvorstand Maximilian Ahrens der "Welt am Sonntag" dazu. "Dieses Engagement der öffentlichen Hand fehlt bislang - es ist aber Bedingung dafür, dass Gaia-X funktionieren wird." Zudem fehlen bislang kritische Basiskomponenten für Gaia-X, die sogenannten Federation Services.
"Stand heute kann es ja noch gar keine Gaia-Services geben - weil die Spezifikationen noch nicht veröffentlicht sind", sagte Maximilian Ahrens, Technikvorstand der für Gaia-X zuständigen Telekom-Tochter T-Systems. "Und ohne Services gibt es auch noch keine Produkte, die auf Gaia-X-Services basieren." Telekom-Manager hatten in der vergangenen Woche vor einer wirtschaftlichen Schieflage des Prestigeprojektes gewarnt. Bis heute ist laut Auskunft des federführenden Internetwirtschaftsverbands ECO noch keine Zeile Programmcode für die sogenannten "Federation Services", der technischen Grundlage für das Prestigeprojekt, geschrieben. Bis Ende März sollen nun Spezifikationen veröffentlicht werden. "Danach müssen die einzelnen Gewerke ausgeschrieben werden", sagte der zuständige ECO-Bereichsleiter Andreas Weiss der Zeitung. "Die Ausschreibung läuft im Zeitraum bis Mitte Mai, dann müssen die Ausschreibungsgewinner ausgewählt werden." Ende des Jahres solle dann eine erste Version laufen.
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