Die deutschen Großunternehmen können die beschlossene Testpflicht für Mitarbeiter mit Präsenzpflicht scheinbar gut erfüllen. Darüber hinaus stehen einige kurz davor, mit der Impfung eigener Mitarbeiter zu beginnen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Mittwochausgabe) unter Berufung auf eine eigene Umfrage bei den 30 DAX-Unternehmen. Die FAZ erhielt demnach Antworten von fast allen der 30 Konzerne.
24 DAX-Unternehmen bieten solchen Mitarbeitern Tests an, die physischen Kontakt mit Kunden haben oder zwingend vor Ort im Betrieb arbeiten müssen - etwa in der Produktion, auf Baustellen oder in Filialen. Damit erfüllen sie weitgehend die vom Bundeskabinett am Dienstag beschlossene Pflicht, Mitarbeitern Tests zur Verfügung zu stellen, die nicht im Homeoffice arbeiten können. Drei weitere der 30 DAX-Unternehmen versorgen darüber hinaus auch Mitarbeiter im Homeoffice mit Schnelltests.
Bei diesen handelt es sich um Bayer, BMW und Covestro. Sie schicken ihren Mitarbeitern auch Tests nach Hause. Fast alle DAX-Konzerne bereiten sich zudem darauf vor, ihre Mitarbeiter auf breiter Basis von Betriebsärzten impfen zu lassen. Impfungen von Mitarbeitern durch Betriebsärzte wären eine neue Stufe im Kampf gegen die Corona-Pandemie.
Drei der DAX-Unternehmen stehen sogar kurz davor, in enger Abstimmung mit Bund und Ländern mit Impfungen eigener Mitarbeiter zu starten: Beim Versicherungsriesen Allianz etwa sollen ab der zweiten Aprilhälfte 27 Impfstraßen an 15 zentralen und großen Betriebsstätten startklar sein. Auch Bayer hofft, im zweiten Quartal mit Impfungen starten zu können.
Von den Mitarbeitern in den Helios-Kliniken des Gesundheitskonzerns Fresenius ist der Großteil schon geimpft, was allerdings daran liegt, dass es sich bei ihnen um medizinisches Personal handelt. Auch andere DAX-Unternehmen haben Personal und Infrastruktur für Impfungen von Mitarbeitern, doch der Engpass ist der Impfstoff. Betriebsärzte von Continental in Deutschland könnten täglich 1.000 Mitarbeiter impfen, sobald Impfstoff da ist. Und die Deutsche Telekom könnte unter dieser Voraussetzung binnen acht Wochen 80 Prozent ihrer rund 100.000 Mitarbeiter in Deutschland impfen.
Foto: Impfung, über dts Nachrichtenagentur