Das Fintech Trustly wagt den Schritt und geht an die Börse.
Dabei hat sich das schwedische Unternehmen für die Stockholmer Nasdaq entschieden und bleibt damit vorerst in heimischen Gefilden. Hoffnung auf einen hohen Aktienverkauf gibt es seitens des Unternehmens auf jeden Fall, denn Trustly möchte ein Emissionsvolumen von fast einer Milliarde US-Dollar erreichen. Der Zahlungsanbieter hat vor allem im letzten Jahr Rekordumsätze verbuchen können, denn Zahlungen im Internet werden immer gefragter. Auch ein zweites Listing an einer internationalen Börse kann sich das schwedische Unternehmen durchaus vorstellen.
Trustly: Ein Zahlungsunternehmen baut auf Vertrauen
Das schwedische Fintech Trustly bietet seinen Kunden ein eWallet an, mit dem im Internet sicher und schnell Zahlungen durchgeführt werden können. Dafür können Interessenten einfach ein Konto auf der Plattform erstellen und dieses mit einem privaten oder geschäftlichen Bankkonto verbinden. Um Zahlungen abzuwickeln, können Gelder bereits im Voraus auf das Trustly-Konto transferiert werden, das eWallet kann jedoch auch ohne Guthaben eingesetzt werden und holt sich die nötigen Beträge dann direkt von dem verknüpften Bankkonto. Damit kommt es zu keinen Wartezeiten und Einkäufe oder Einzahlungen können direkt getätigt werden. Trustly bietet, wie auch andere eWallets, den großen Vorteil, dass bei Überweisungen keine Bankdaten an Händler oder Anbieter übergeben werden müssen. Stattdessen kann man nur mit einer Email-Adresse bezahlen, wodurch ein sehr hoher Schutz vor Betrug durch unseriöse Anbieter gegeben ist.
eWallet-Anbieter im Vergleich
Ob man sich für Trustly oder einen Konkurrenten wie PayPal, Skrill oder Neteller entscheidet, hängt oftmals von den Anwendungsbereichen ab. Je nachdem, wo man regelmäßig einkauft oder Überweisungen tätigt, sind andere Anbieter gefragt. Während PayPal der absolute Vorreiter in Sachen eCommerce ist und mittlerweile als das meistvertretene eWallet in Online Shops zählt, hat Trustly ein umfangreiches Angebot im Bereich Reisen und iGaming. Das Unternehmen bietet heute eine der meistgenutzten Zahlungsmethoden in Online Casinos an und hilft bei schnellen und sicheren Einzahlungen. Dank der Sofortzahlung müssen Spieler nicht warten, sondern können direkt loslegen. Das gilt übrigens auch für Plattformen, die sehr geringe Einzahlungen erlauben. Da es zu keinen hohen Transaktionskosten mit Trustly kommt, können Kunden auch einfach nur 5€ überweisen. Das ist für viele User ein schlagendes Argument. Ähnliche Vorteile bringt Trustly beim Reisen. Zum einen wird die Zahlungsoption von vielen Reiseplattformen für die Buchung von Flügen und Hotelzimmern angenommen, zum anderen bietet Trustly sehr vorteilhafte Wechselkurse für ausländische Währungen.
Trustly Group geht an die schwedische Börse
Der Finanzspezialist Trustly folgt mittlerweile dem Beispiel von PayPal und macht einen wichtigen Schritt für den Erfolgskurs des Unternehmens: Das erste Listing an einer Börse. Laut CEO von Trustly wurde lange überlegt, ob man sich direkt an die New Yorker Börse wenden oder erst einmal im eigenen Land bleiben soll. Schlussendlich fiel die Entscheidung für die schwedische Nasdaq, an der auch der schwedische Konkurrent Klarna derzeit interessiert ist. Die Hoffnungen des Zahlungsanbieters sind groß, denn man erwartet sich ein Emissionsvolumen von 934 Millionen US-Dollar innerhalb kurzer Zeit. Der Großaktionär Nordic Capital, der 2018 einen Großteil der vorbörslichen Anteile von Trustly erwarb, möchte diese wieder abgeben. Es wird für Investoren also besonders interessant, denn mit den freigegebenen Anteilen hat das Unternehmen deutlich mehr anzubieten. Andere Investoren wie etwa BlackRock und Alfven & Didrikson, die ihre Anteile ebenfalls vor dem Börsengang erworben haben, bleiben allerdings mit im Pool. Die Bewertung an der Börse soll etwa 8,2 Milliarden US-Dollar erreichen, 2018 lag dieser Wert noch bei 700 Millionen US-Dollar. Man sieht also, welches enorme Wachstum Trustly in den letzten Jahren durchlebt hat – und wie es womöglich auch weitergehen wird. Dem schwedischen Konkurrenten Klarna kann Trustly allerdings nicht ganz das Wasser reichen. Der Zahlungsdienst liegt derzeit bei einer Bewertung von rund 30 Milliarden US-Dollar. Auch hier wird der geplante Börsengang sehr interessant werden.
Das schwedische Unternehmen Trustly geht an die Börse Nasdaq in Stockholm und hat große Hoffnungen auf das Inital Public Offering (IPO). Innerhalb kürzester Zeit hofft man auf ein Volumen von fast einer Milliarde US-Dollar. Das große Investment könnte dem Unternehmen zahlreiche Türen öffnen und dabei helfen, weltweit Märkte zu erschließen. Wie der CEO der Trustly Group bereits angekündigt hat, ist auch ein zweites Listing an der New Yorker Börse in der Zukunft nicht auszuschließen. Derzeit fokussiert man sich allerdings auf die heimische Börse und hofft auf reges Interesse bei Investoren.