Der Halbleiterhersteller Intel will Milliarden in Europa investieren, wenn genügend staatliche Fördergelder fließen.
Deutschland habe dabei gute Chancen auf eine Milliardeninvestition der Firma, sagte CEO Pat Gelsinger dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). "Es spricht viel für Deutschland."
Der US-Chipkonzern sucht gerade nach einem Standort in Europa für eine neue Fabrik. Intel baut allerdings nur, wenn die öffentliche Förderung stimmt. Die müsse sich an jenen Ländern orientieren, die derzeit in der Industrie führend seien - das sind Taiwan und Korea. Dort bekomme ein Halbleiterhersteller etwa 40 Prozent der Kosten vom Staat erstattet.
"Um wettbewerbsfähig zu sein, brauchen wir dieses Niveau", so der Firmenchef. "Eine neue Fabrik kostet mindestens zehn Milliarden Dollar, und an einem Standort braucht es zwei davon, um Größenvorteile zu nutzen", sagte Gelsinger. Im Gegenzug verspricht Intel ein langfristiges Engagement.
"Wir würden an unserem neuen Standort über ein Jahrzehnt hinweg sechs bis acht Fabs errichten. Das wäre das mit Abstand größte Fab-Projekt auf europäischem Boden aller Zeiten", sagte der CEO. Er mahnt die Politik, sich nicht zu viel Zeit zu lassen mit einer Entscheidung, wie stark die Ansiedlung gefördert werde.
"Das ist ein kritischer Moment in der Geschichte. Wir können den Abwärtstrend jetzt noch umkehren und die Abhängigkeit von Asien verringern." Aber in fünf Jahren sei es zu spät. Intel selbst will den neuen Standort in der zweiten Jahreshälfte bestimmen, berichtet das "Handelsblatt".
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