Die Diskussionen um die Struktur und eine mögliche Zerschlagung von Deutschlands größtem Gesundheitskonzern Fresenius sind konkreter als bislang bekannt.
Bereits im Herbst vergangenen Jahres begannen Vertreter der Else Kröner-Fresenius-Stiftung, die 27 Prozent des Unternehmens hält, die gegenwärtige Aufstellung und Kapitalallokation des Konzerns zu hinterfragen. Dies erfuhr manager magazin aus Finanzkreisen.
Demnach gab es mehrere Treffen dazu mit Vertretern der Stiftung und Vorstandschef Stephan Sturm. Dabei ging es unter anderem darum, ob der Konzern zu stark in hochregulierten Bereichen wie dem Krankenhausgeschäft und dem Betrieb von Dialyseklinken investiert ist. Konzernchef Sturm hatte auf der Bilanzpressekonferenz am 23. Februar lediglich öffentlich gemacht, dass man sich grundsätzlich über die Struktur von Fresenius Gedanken mache.
Unzufrieden äußerten sich die Stiftungsvertreter auch über die Performance von Fresenius Kabi, unter deren Dach das Geschäft mit klinischer Ernährung, Medizintechnik, Infusionslösungen und Generika gebündelt ist. Mitte April löste deshalb der einstige Siemens- und Eon-Vorstand Michael Sen den langjährigen Kabi-Chef Mats Henriksson ab. Bis spätestens zum Ende des dritten Quartals soll Sen eine Wachstumsstrategie für seinen Bereich entwickeln.